Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

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Zweites Buch. 
Decoration. 
Andrea Doris. zu Genua, schmückte seit 
Decken und Gewölbe mit ausgesuchten 
sten Art. 
1529 in 
Motiven 
dessen Palast die 
der verschieden- 
Giuli0's Fertigkeit im Stucco überhaupt und seine'V0rliebe dafür 
zeigte sich auch an seinem eigenen Hause zu Mantua, innen und aussen; 
Vasari X, p. 109, v. di Giulio.  Noch in Rom von ihm einige Gewölbe 
in Villa Lante. 
Im Pal. del Te (ä. 119) zu Mantua massenweise und reiche Stucca- 
turen, zum Theil für sich, zum Theil als Einfassung von Deckengemälden; 
besonders herrlich das Tonnengewölbe der grossen untern Haupthalle;  
im Palazzo Ducale ebenfalls mehrere ausgezeichnete Räume.  Einzelne 
Proben in dem Werke von Gruner. 
Perinds Arbeiten im Pal. Doria zu Genua: die untere Halle mit 
eigentliümlich eingetheiltem und geschmücktem Soffito und ringsum laufen- 
den Gewölbezwickeln, an welchen sitzende Göttinnen sehr glücklich an- 
gebracht sind;  die Galeria mit den Wandfresken der Helden des Hauses 
Doria und mit einem Gewölbe der allerhöchsten Pracht, Welches alle 
möglichen flachen und erhabenen, einfarbigen und vielfarbigen Darstellungs- 
weisen auf relativ kleinem Raume in sich vereinigt;  ein Saal mit dem 
Deckenbild des Gigantenkampfes, dessen Rahmen oder ringsumlaufender 
Gewölbeansatz eben so schön als prachtvoll ist;  mehrere Zimmer mit 
Mittelbildern an der Decke und jeder Art figurirten und decorativen 
Schmuckes an den Zwickeln, innern Kappen und Lunetten der Gewölbe- 
ansichten ringsum (Fig. 214).  (Einige Zimmer, meist weiss stucchirt, 
sind von etwas neuerem Styl.) Vgl. Vasari X, p. 159, ss., v. di Perino. 
 Seine sonstigen äusserst zahlreichen Arbeiten dieses und verwandter 
Zweige, etwa mit Ausnahme derjenigen in der Engelsburg (ibid. p. 172), 
sind meist untergegangen, und ebenso die Capellen in römischen Kirchen, 
welche er zuerst mit vGrotteskene in diesem neuern Sinne geschmückt 
zu haben scheint (ibid. p. 165, 170). Doch mag Manches erhalten sein, 
was seinen Namen nicht trägt, da er in seinen spätern römischen Zeiten 
Entwürfe für alle möglichen Decorationssachen lieferte, und die Bestel- 
lungen zu geringen Preisen an sich riss. 
Eine nahe, obwohl nicht genau zu ermittelnde Verwandtschaft mit 
der rafaelischen Schule verräth auch die ungemein schöne gewölbte Decke 
im hintern Gartenhaus des Pal. Giustiniani, ehemals Haus des Luigi Cor- 
naro (ä. 119), zu Padua. Die Stelle über dieses Haus beim Anonimo di 
Morelli, wo von Rafael die Rede ist, bezieht sich jedoch nicht auf diesen 
Nebenbau.
	        
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