Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

Zweites Buch. 
Decoration. 
solche Friese dann mit Taddeo Zucchero, ibid. XII, p. 107, 112, 118, 
v. di T. Zucchero. 
Erst aus noch späterer Zeit (1587) die Theorie dieser Friese bei 
Armenini, dc' veri precetti etc. p. 185: ihre Höhe solle zwischen 115 und 
Ils des Gemaches betragen, Architrav und Sims eingerechnet; der Inhalt 
pedantisch vorgeschrieben etc. Die Wand unter den Friesen, eigentlich 
für Arazzen bestimmt, erhielt doch (Genua ausgenommen, WO sie bis auf 
den marmorirten Sockel weiss blieb) eine Art von Decoration, gewiss 
noch sehr schön (Arabesken) bei Perin del Vage (Engelsburg), sonst aber 
z. B. in der Lombardie nur eine oberflächlich gemalte Scheinarchitectur 
von Säulen, Incrustationen und grünen Festons.  Ibid. p. 197 über die 
Friese in Gartensalons. 
Bisweilen bemalte man die Wände mit Scheinteppichen, a damaschi, 
wie in der sixtinischen Capelle, und wie Julius II. (Gaye II, p. 488) es 
anzuordnen drohte, wenn ihm seine Maler in den vaticanischen Sälen 
nicht Genüge leisten würden. Aber auch in solche Scheinteppiche Wurden 
bisweilen wieder Historien hineingemalt; Lomazzo, l. e. p. 317. 
Sculpirte Friese, wie z. B. der aus Waffen und Trophäen bestehende 
im Pal. von Urbino (jetzt nicht mehr an Ort und Stelle, sondern beson- 
ders aufgestellt) blieben natürlich eine seltene Ausnahme; Vasari IV, 
p. 206 und Nota, v. di Franc. di Giorgio;  noch ein Beispiel: im Pal.l 
del Te zu Mantua ein Fries aus Stucco mit römischen Soldatenscenen 
nach der Trajanssäule, Arinenini, p. 185. 
Die Malereien über den Kaminen (S. 146) haben öfter irgend eine 
ungezwungene Beziehung auf das Feuer, z. B. die WTerkstatt des Vulcan 
mit Venus, Vasari X, p. 107, v. di Giulio Romano,  die Friedensgöttin, 
Waffen vcrbrennend, ibid. p. 146, v. di Perino,  vcose igncee, wie 
Armenini, l. c. p. 201, wünscht.  Auch bezuglose Oelgemälde, denen 
man einen Ehrenplatz gönnte, kamen wohl über das Kamin zu stehen; 
Vasari XI, p. 229, v. di Garofalo.  Kaminfresken in Frankreich, ibid. 
XII, p. 72, v. di Salviati. 
Neben jenen flüchtig gemalten Scheinarchitecturen, von welchen 
Lomazzo spricht, gab es doch schon seit Anfang des XVI. Jahrh. bessere, 
von Meistern, welche im Stande waren, eine gewisse Illusion in reichen 
Bauformen hervorzubringen. Was von Peruzzi in dieser Weise Gemaltes 
noch vorhanden ist, weiss ich nicht anzugeben. Im Speisesaal von Giovio's 
Villa (PauL Jov, Musei descriptio) war eine Scheinhalle sehr täuschend 
gemalt. Für die Zeit um die Mitte des XVI. Jahrh. Vasari XII, p. 134, 
v. di Zucchero.  Wie schon Bramante sogar eine wirkliche Vertiefung 
zu Hülfe nahm, um einen Halleneffeet hervorzubringen, s. ä. 83.
	        
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