VII.
Kapitel.
Malerei und
Innern.
Stucchirung des
345
Gebietes malen 1iessen(MilanesilI, p. 397, zum Jahr 1482), und vollends
von den fürstlichen Wappen und Devisen, mit welchen Gastwirthe ihre
Locale schmückten (Lomazzo, p. 349 mit komischer Entrüstung gegen
solchen Missbrauch), ist hier nicht nöthig zu reden. Auch von Wappen,
Welche neugewählte Beamte in den betreffenden Gebäuden malen oder
meisseln 1iessen(Pal. de" Tribunali zu Pistoja, Pal. del Podesta zu Florenz)
ist keine in künstlerischer Beziehung nennenswerthe Reihe vorhanden.
VII.
Kapitel.
Malerei
und
Stucchirung
des
Innern.
Friese
und
Wanddecorationen.
Von der deeorirenden Malerei des Innern sind zunächst zu er-
wähnen die Friese flachgedeckter Säle und Zimmer, Welche als Mittel-
glied zwischen der cassettirten und bemalten Decke und den mit
Teppichen behangenen oder sonst verzierten Wänden meist vollfarhig
ausgeführt wurden.
Ob aus dem XV. Jahrh. und aus der besten Zeit des folgenden etwas
Wichtiges von dieser Art erhalten ist? Der Fries konnte fortlaufend
oder mit Unterbrechung durch Wirkliche oder gemalte Tragfiguren gemalt
sein; sein Inhalt genreartig, mythologisch, oder historisch; zur Zeit des
Barockstyles besonders Schlachten u. a. Scenen aus der römischen Ge-
schichte; seltener Landschaften und Ansichten von Gebäuden. (Letzteres
in der obersten Halle der vaticanischen Loggien.)
Von namhaften Meistern werden angeführt: Gio. da Udine, Fries
von Kindern, Löwen, Wappen etc. über einer als Scheinincrustation ge-
gebenen Wandbemalung, nicht mehr vorhanden, Vasari XI, p. 305, v. di
Udine; Pordenone's Fries von Kindern mit einer Barke, im Pal. Doria
(zu Genua?); Battista de] Moro, Friese mit Schlachten in Pal. Canossa
zu Verona, Vasari IX, p. 185, v. di Fra Giocondo; Perin del Vaga,
Fries mit weiblichen Figuren bei Gianettino Doria zu Genua, ibid. X,
p. 161, v. di Perino; Dan. da Volterra's Friese im Pal. Farnese zu
Rom, ibid; XII, p. 90, v. di Ricciarelli. Zu Schnellprodukten werden