Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

VI. Kapitel. 
Die Fassadenmalerei. 
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und naturfarbig in Laub und Früchten.  Sehr gute farbige Fassaden 
zwei kleinen Häusern auf Piazza delle Erbe zu Verona. 
Sodann Abwechselung vollfarbiger und steinfarbiger Partien je nach 
Stockwerken oder je nach der Bedeutung der betreffenden Mauerfläche. 
Endlich die einfarbige Malerei, Ghiaroscuro, pitture di terretta, in 
einer beliebigen Farbe; ausser grau kommen auch grün, roth, violett, 
goldbraun etc. vor, bisweilen nach Stockwerken und nach einzelnen 
Theilen derselben wechselnd.  Zuletzt das Sgraffito, s. oben. 
Rafael und seine Schule, zumal die grossen Fassadendecoratoren 
Polidoro da Garavaggio und Maturino verliehen der Farblosigkeit das 
Uebergewicht und vollendeten denjenigen Styl der figürlichen Darstellung, 
welcher eine gemalte Plastik darstellt, ohne sich doch knechtisch den 
strengem Voraussetzungen der letztern zu fügen (Fig. 207).  Victorien, 
Abundantien etc. an der Tiberseite der Farnesina, grau in grau, von 
rafaelischer Erfindung;  Fries mit der Geschichte der Niobe an einem 
Hause in Rom, von Polidoro, grau in grau mit Ausnahme des goldbraunen 
Götterbildes in der Mitte. 
165. 
Aussagen 
der 
Schriftsteller. 
In den Gegenständen hielt sich die Fassadenmalerei die ganze 
gute Zeit hindurch sehr frei von aller sachlichen Knechtschaft, indem 
dieselben Einen grossen decorativen Eindruck in reicher Gliederung 
hervorzubringen, nicht philosophische oder poetische Gesammtgedanken 
zu verwirklichen hatten. 
Letztereskommt früh genug mit Anbruch der schlechten Zeit, wo 
sich dann Vasari mächtig wundert über die Tendenzlosigkeit eines Gior- 
gione, dem man erlaubt hatte, lauter Schönheit und Leben auf die Mauer 
zu malen, Dinge, die Niemand mehr zu erklären wusste. Vasari glaubte 
es besser zu verstehen und pfropfte in eine Fassade das ganze mensch- 
liche Leben (XI, p. 16, v. di Gherardi) in einer Masse von Allegorien. 
Die wichtigem Stellen bei Vasari sind folgender 
V, p. 51, s., v. di Don Bartolommeo;  p- 144, V- di VQYQCCIÜO;  
p. 166, 168, 178, 179, v. di Mantegna;  p. 278, V. di Pinturicchio. 
VII, p. 83, ss., v. di Giorgione. 
VIII, p. 98, s., v. di Marcilla;  p. 147, v. di San Gimignano;  
p. 222-237, v. di Peruzzi;  p. 275, 295, v. di A. del Sarto. 
IX, p. 22, v. di Alf. Lombardi;  p. 33-38, v. di Pordenone;  
p. 51, s., v. di Girol. da. Treviso;  p. 56-65, v. di Polidoro e Matu-
	        
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