Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

Erstes 
Buch. 
Architectur. 
Monumentalen im ganzen Abendlande. Zur Zeit der Gegenreformation 
hatte diess nicht bloss formale, sondern auch weltgeschichtliche Folgen. 
Wogegen kaum in Betracht kommt, dass unter Leo X. der Bau 
Einiges zum Ausbruch der Reformation mit beigetragen hatte. 
Alt S. Peter war schon um 1450 fast öFuss aus dem Loth gewichen 
und hielt schon nur noch durch die Verankerungen des Daches zusammen; 
Alberti, arte edificatoria, L.I (opere volgari, vol. IV, p. 242). Das nächste 
Erdbeben hätte die Kirche umgeworfen. 
Gesinnun g 
ä. 9. 
des Privatbaues. 
Auch bei Privatleuten zeigt sich in Italien 
Baugesinnung. Schöne und grosse Bauwerke 
Aeusserung des veredelten italienischen Lebens, 
wohl auch eine Vorstufe zur fürstlichen Macht. 
schweigsam, Florenz beinahe gesprächig. 
frühe eine begeisterte 
sind eine natürliche 
bei einigen Bauherrn 
Venedig ist wiederum 
Der Venezianer, welcher Ambition an den Tag legte, war ein solcher 
der kein gutes Ende nahm (1457), der Doge Francesco Foscari. Auf 
den Palast der fortan seinen Namen trug, baute er das obere Stockwerk, 
damit man denselben nicht mehr wie früher Gasa Giustiniana nenne; 
Sansovino, Venezia, fol. 149. 
Für Florenz ein frühes, lautes Bekenntniss in den Briefen des Nic- 
colö Acciajuoli, der aus einem Kaufmann Grossseileschal von Neapel ge- 
worden und aus der Ferne seinen Bruder mit dem Bau der mächtigen 
Carthause bei Florenz beauftragt, im J. 1356. Gaye, carteggio, I, p. 61, 
64. Vgl. Matteo Villani III, c. 9. v    Was mir Gott sonst gegeben, 
vgellt an meine Nachkommen über und ich weiss nicht an wen, nur 
xdiess Kloster mit seinem Schmuck gehört mein auf alle Zeiten und wird 
xmeinen Namen in der Heimath grünen und dauern machen. Und Wenn 
wdie Seele unsterblich ist, wie Monsignor der Kanzler sagt, so wird meine 
pSeele, wohin ihr auch befohlen werde zu gehen, sich dieses Baues 
vfreuenß 
Frömmer war der in Kaiser Sigismunds Dienst als Rath und Feldherr 
gegen die Türken viel geltende Filippo Scolari oder Pippo Spano. Er 
baute in Ungarn etc. angeblich 180 Capellen, in Florenz aber stiftete er 
eine Vergabung für die Polygonkirche bei S. Maria degli angeli, damit 
ein Denkmal und eine Erinnerung an ihn bei den Nachkommen in der 
Heimath vorhanden sei. Vita di Fil. Scolari, archiv. stor. IV, p. 181. 
Der florentinische Staat vergeudete das Geld und von Brunellescds Plan 
blieb nur eine kleine Abbildung übrig. (ä. 63.)
	        
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