Kapitel.
Arbeiten ih
Holz.
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solcher Thüren von Palma Vecchio, mit einer Geres und einer Nymphe;
ferner Thüren, welche von einem Schüler Tizians, Stefano, bemalt waren,
in einem Zimmer des Hauses Odoni; Truhen und Bettstatt Waren von
derselben Hand mit Malereien geschmückt.
155.
Altareinfassungen.
Das Altarwerk (Ancona) des XIV. Jahrh. hatte aus einem System
von grössern und kleinem Tafeln bestanden, zusammengefasst durch
ein gothisches Sacellum von vergoldetem Holz. Das XV. Jahrh,
welches sich allmälig für die Einheit des Bildes entschied, verlangte
nun auch für dieses eine architectonische Einfassung, deren Pracht
dem Reichthum und selbst der Buntheit der Darstellung entsprechen
musste. Einige der schönsten decorativen Ideen der Renaissance Enden
sich in diesen Bilderrahmen, für Welche bisweilen der grösste Aufwand
in Bewegung gesetzt wurde.
Die inehrtheilige Ancona hielt sich bei Fra Angelico da Fiesole bis um
die Mitte des XV. Jahrh. und bei den Venezianern noch später; bisweilen
wird sie in den Styl der Renaissance übergetragen. Von den prächtigen
gothischen Rahmen der Muranesenbilder kennt man einen Verfertiger
Cristoforo Ferrarese 1446; Sansovino, Venezia, fol. 91.
Von den Rahmen der Renaissance 'wurden die (wenigen) weissmar-
mornen erwähnt E. 144. Man bedurfte doch zu sehr der Farbigkeit;
die hölzernen meist blau mit Gold, doch auch die Holzfarbe mit nur
wenigem Gold. In seltenen, frühen Beispielen kommen auch Intarsien vor;
Milanesi II, p. 257.
Die Altarstaffel (Predella) oft mit kleinen Gemälden, doch auch als
verzierter Sockel. Als Seiteneinfassung dienen zwei Pilaster mit Arabesken;
diese tragen ein Gebälk mit reichem Fries und bisweilen darüber eine
durchbrochene geschnitzte Bekrönung.
Die grösste Auswahl bieten die Altäre in S. M. Maddalena de' Pazzi
und in Chor und Querschiff von S. Spirito zu Florenz; Filippino Lippi,
von welchem vielleicht mehrere der betreffenden Bilder herrühren, pflegte
auch die Rahmen anzugeben; Vasari V, p. 252, v. di Filippo Lippi; andere
Male besorgten es Antonio Sangallo d. ä. und Baccio d'Agn0l0 für ihn;
die hohen Preise, die der letztere für seine Rahmen erhielt, Vasari IX,
p. 226, v. di Baccio, Nota.
In Perugia accordirten die Augustiner 1495 mit Mattia di Tommaso
von Reggio um einen Rahmen für ihr (von Perugino gemaltes) Hochaltar-