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Buch.
Zweites
Decoratiolm.
fortlaufende
kaum mehr
Holzbekleidung verlangten. In weltlichen Gebäuden
eine Boiserie von höherm Werthe vorkommen.
wird
Unter den erhaltenen Boiserien ist der Verf. jetzt nicht im Stande,
das Beste anzugeben. Von den florentinischen Stubengetäfeln ist viel-
leicht kein einziges erhalten; man zerstörte sie, theils weil die Mode
wechselte, z. B. wenn man Arazzen an deren Stelle setzen Wollte, theils
auch, um die in das Getäfel eingelassenen oft miniaturartig zierlichen
und werthvollen Malereien herauszunehmen; Vasari III, p. 47, 48, v. di
Dello.
Diese, welche eine Art von Fries in der Boiserie ausmachen mochten,
sind für die erzählende Composition im Breitformat und für die mytho-
logische, allegorische und profan-
11'] n "VIÄY. Q historische Malerei i1n All emeinen
ä o "JOQEIRRQ von nicht geringer Bedeuäung ge-
Q Wesen. Sandro Botticelli malte für
Qgäcqä einen solchen Zweck z. B. vier
Scenen aus einer Novelle des Bo-
"lllllll MEIH i V 'v 113 d' s d
g illlggällswlyi .403 E cacelo, asari , p. ,v. 1 an ro,
s; Qe-Jx auch die im Cünlmentar p. 124
l I
2 mit .
' eine ähnliche Bestimmung gehabt
F-väi haben. Vasarl vn, p. 119, y. a1
Pier di Cosimo, dessen wstone di
favolee in einem Stubengetäfel,
i"? .1 "l- ebenso p. 121 wstorie baccanariec,
reiche Bacchanale. Auch die vier
Fig" um (iträäl. "zniiliiiivllllerva zu Bilder mit kleinen Figuren, welche
Vasari IX, p. 102, v. di Franciabigio
erwähnt, hatten vielleicht eine solche Bestimmung. Die Uebernehmer
der Holzarheit verfügten bisweilen je nach Gunst und Ungunst über die
Wahl des betreffenden Malers, Vasari VIII, p. 294, v. di A. del 'Sarto.
In dem Prachtzimmer des Borgherini hätte man bei der Belagerung von
1529 gerne die Wandbildchen Andrea's, ibid. p. 268, weggenommen, um
sie nach Frankreich zu verkaufen; sie blieben nur, weil man das ganze
Getäfel hätte zerstören müssen.
Ueber diese ganze Plrage vgl. bei Kinkel, Mosaik zur Kunstgeschichte,
den wichtigen Abschnitt: vAnfänge weltlicher Malerei in Italien auf
Möbelnk.
Ausserdem mochte
schmückt werden. Der
am ehesten
Anonimo di
die Thür mit einem Gemälde ge-
Morelli erwähnt in Venedig zwei