Kapitel.
Der monumentale
der italienischen
Sinn
Architectur.
razzo, cronaca,
III. Aufl. S. 30.
archiv.
stor.
XVI ,
107.
Vgl.
Cultur
Renaiss.
Bei den Herzogen vom Haus Este zu Ferrara, Borso (St. 1471)
und Ercole I. (st. 1505) sind die eigenen Bauten zahlreich, mässig
und zweckmässig, das letzte Ziel Weniger monumental als politisch:
eine reiche, feste, starkbevölkerte grosse Stadt zu schaffen. Sie bauten
gerade so viel selbst und regierten dabei so , dass Andere, auch ein-
gewanderte Fremde, veranlasst (und wohl auch genöthigt) wurden,
ebenfalls und zwar nach der vorgeschriebenen Richtung zu bauen.
Diario Ferrarese, bei Murat. XXIV, und Annales Estenses, bei Murat.
XX, passim. Einmal schaut bei Borso eine babylonische Denkart her-
vor, als er frolindweise in seiner Po-Ebene den grossen künstlichen Monte
santo aufschütten liess. Die Correctionen und Quartieranlagen S. 112.
Um den herzogl. Palast Scbifanoja herum "entstand ein Palastquartier
u. a. durch eingewanderte florentinische Verbannte. Für bestimmte Zwecke
wurde bisweilen a furia, über Hals und Kopf gebaut und die Expropriation
sehr theuer bezahlt.
Der grosse Federigo von Montefeltr-o, Herzog von Ürbino (st. 1482),
Kenner der Arehitectur, baute ausser vielen Festungen seinen be-
rühmten Palast, welcher als einer der vollkommensten seiner Zeit galt.
Vespasiano florentino, p. 121, s. p. 146. Vgl. Cultur d. Renaiss.
S. 45, 269. An dem Palast (ä. 93) könnte er leicht selber das Meiste
gethan haben.
Monumentaler
ä. 7.
Sinn Papst
Nicolaus
In dem zerrütteten Rom erhoben sich die ersten Päpste nach
dem Sehisma kaum über Reparaturen. In Nicolaus V. (1447 bis 1455)
aber warlliiauen und Büehersammeln zu Einer übermächtigen Leiden-
schaft gediehen, zu deren Gunsten der Papst selber erhabene sowohl
als praetisehe Gesiehtspuncte geltend machte.
Vitae Paparum, bei Murat. lll, ll, Col. 925, ss., bes. 949. Platine,
in vita Nicol. V. Ausser vielen Bauten in Landstädten die fünf grossen,
nur geringstentheils ausgeführten Projecte für Rom: Herstellung der Stadt-
mauern und der 40 Stationskirchen, Umbau des Borgo zur Wohnung für
die gesaminte Curie, Neubau des Vaticans und der Peterskirche.
Die Motive nach den Biographen: Ehre und Glanz des apostolischen
Stuhles, Förderung der Devotion der Christenheit und Sorge für den
eigenen Ruhm durch unvergängliche Bauten.