Kapitel.
Arbeiten
in
Holz.
150.
Abnahme
der
Bemalung
seit
dem
XIV.
Jahrhundert.
Die Verzierung hölzerner Wandbekleidungen, Sitze und Geräthe
hatte im Mittelalter hauptsächlich in Bemalung und Vergoldung be-
standen. Ein höherer decorativer Styl konnte erst beginnen als sich
auch die Holzarbeit rein auf die plastische Form und daneben auf das
Einlegen von Zeichnungen mit Hölzern verschiedener Farbe (Intarsia)
verliess.
Wenn selbst die Marmorsculptur der pisanischen Schule noch bis-
weilen polychromatisch war, und wenn im Norden der hölzerne geschnitzte
Schrein bis spät in reichen Farben prangte, so darf es nicht befremden,
dass z. B. in Siena noch 1370 ein Holzleuchter, 1375 ein Stimmzettel-
kasten, 1380 ein Reliquienschrein und 1412 ein Sacristeischrank, sowie
ein ganzes grosses Ghorstuhlwerk (s. unten) mit Bemalung vorkommen;
Milanesi I, p. 29, 31, 4:6. Giotto hatte ja die Sacristeischränke von
S. Croce in Florenz mit seinen berühmten Täfelchen (Leben Christi und
des h. Franz) geschmückt. Auch der Archivschrank, den die Floren-
tiner 1354 mit 22 Goldgulden bezahlten, War Wohl ein farbiges Pracht-
Werk; Gaye, carteggio I, p. 507.
Die rein plastische Ausbildung des einrahmenden Elementes konnte
sich erst vollziehen, als vor Allem die Flächen nicht mehr der Malerei,
sondern dem gedämpftem Vortrag der Intarsia gehörten, mit Welchem
nun die geschnitzten Theile ein harmonisches Ganzes ausmachen sollten.
Die letzte Werkstatt, aus welcher bemalte Holzarbeit jeder Gattung
in grosser Menge hervorging, die des Neri de' Bicci, vgl. Vasari II, p. 256,
Gornment. zu v. di Lor. Bicci.
Die Intarsia ist eine jüngere Schwester des Mosaiks und der Glas-
malerei. Sie setzt, wie alles absichtliche Verzichten auf reichere Dar-
stellungsmittel, schon eine hohe Verfeinerung des künstlerischen Ver-
mögens voraus.
Eine frühe Stätte
auch dem Holzmosaik
derselben war
rufen mochte.
in Orvieto, dessen Mosaikfassade
Die frühsten bekannten Arbeiter