Kapitel.
monumentale
Der
Sinn
der italienischen
Architectur.
als ecclesia pulcra, magna et magnifica. Die bisherige Doinsacristei
afür eine Dorfkirche passende wird 1407 für eine Schmach der Stadt
erklärt. Bürgerpetition von 1389 um Vollendung des Domes und Bei-
fügung eines Campo santo in der Art des pisanischen, welches eine der
vornehmsten geweihten Bauten der ganzen Christenheit sei.
Schon 1286 verlangen die Minoriten fast trotzig städtische Beihülfe
für eine Fassade, weil es der Gemeinde von Siena nicht zur Ehre ge-
reiche, wenn vornehme fremde Geistliche und Städteboten kämen und
die provisorische, adas Ding von Backstein und Mörtela, sähen. Im
J. 1329 Staatsbeitrag an die Carmeliter für eine Tafel des Lorenzetti,
Welcher dabei urkundlich gerühmt wird.
Der Staat befiehlt 1288 der Dombaubehörde, dem Sculptor Ramo
di Paganello einen grossen und schönen Auftrag zu geben, woran er
könne suum magisterium ostendere et industrium suum opus. Nach
1527 braucht die eifrige Bürgerpetition um Anstellung des von dem ver-
wüsteten Rom hergeflüchteten Baldassar Peruzzi u. a. den Ausdruck:
dass Ehre und Name der Stadt dadurch in andern Städten zunehmen
würden; ausserdem hofft man, dass Siena durch ihn eine Kunstschule
werde.
Die Ufficiali dell' Ornato begutachten u. a. 1469 eine Expropriation
zur Bildung eines Platzes mit der Erwägung: Platz und Stadt müssten
davon solche Würde gewinnen, dass jeder Bürger täglich mehr davon
erbaut sein werde.
Einer Landstadt des sienesischen Gebietes, Grosseto, wird 1540 für
den Bau ihrer Cathedrale ein bestimmter Baumeister und ein approbirter
Plan desselben vorgeschrieben.
Bürgerbeschwerden gegen eine ungenügende Frescomadonna an Porta
nuova; gegen das Feueranmachen in dem neu und herrlich gemalten
grossen Saal im Pal. del Podestä, zum Theil aus betonter Rücksicht auf
die Fremden (1316).
Die verzögerte Vollendung der Fonte gaja heisst 1419 amtlich eine
Schande der Stadt; Gaye, carteggio I, p. 94.
Um Beiträge zum Ausbau des Oratoriums der Ortsheiligen Catharina
wird 1469 der Staat angegangen im Hinblick auf die Ehre der Stadt, auf
die Meinung der andächtigen Fremden, auf die Verdienste der Patronin,
auf den Ruhm Sienafs durch sie, auf die gegenwärtige Friedenszeit, end-
lich wweil wir eine der wenigen Städte der Welt sind, welche noch die
Himmelsgabe der süssen Freiheit gemessene.
Ein wahrer Inbegriff des sienesischen Pathos ist die schöne Beschrei-
bung der (Zeremonie, mit welcher Duecids Altarwerk 1310 in den Dom
geführt wurde, Milanesi l, p. 169.