Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

Buch. 
Erstes 
Architectur. 
Die grossen Medici, als sie ihre Personen der Staatsgewalt substi- 
tuirten, wussten, dass sie damit eine allgemeine Baupflieht übernahmen. 
Gosimo (st. 1464) wollte vielen Leuten zu verdienen geben, zahlte genau 
und reichlich, freute sich dass das Geld in der Stadt blieb, und bereute 
nur dass er nicht 10 Jahre früher zu bauen angefangen. Sein gesammter 
Aufwand an Bauten, Almosen und Steuern 400,000 Goldgulden, laut der 
authentischen Rechnung bei Fabroni, Laurent. Med. magnif. vita, Adnot. 
2 8c 25. Höhere, aber übertriebene Schätzungen in Campani vita Pii II, 
bei Murat. III, II, G01. 976, und bei Vespasiano Fiorentino, p. 332 bis 338; 
hier auch Gosimds Weissagung: in 50 Jahren werde von Besitz und 
Herrlichkeit des Hauses Medici nur übrig sein was er gebaut habe. Vgl. 
auch Jovian. Pontan. de magniiicentia.  Das Wort seines Sohnes Pietro 
über die Badia von Fiesole: so viel Geld wir hier verbauen, ist extra 
petulantiam ludumque fortunae gesichert; vgl. Matteo Bossi, bei Boscoe, 
vita di Lorenzo d. M. vol. IV, Beilage 5.  Lorenzo magnifico, Pietro's 
Sohn, freute sich beim Ueberschlag der gewaltigen Kosten, dass das Geld 
so gut ausgegeben sei; vgl. Cultur der Renaissance, III. Aufl. S. 78 und 139. 
Dass die 3 Genannten die Bauten von Kirchen und Klöstern vielleicht 
auch für ein politisch sichreres Capital denn Geld gehalten, deutet Ales- 
sandro de" Pazzi an, Archiv. stor. l, p. 422. Der Ruhm der medicei- 
schen Bauten unter Lorenzo, Matteo Bossi, l. c. 
Die Venezianer wussten wohl, wesshalb sie dem bei ihnen im Exil 
(1433) weilenden Gosimo verboten, die Fassade von S. Giorgio maggiore 
zu bauen. Sansovino, Venezia, fol. 81. 
In Welchen Ausdrücken sich der florentinische Staat auch für andere 
seiner Künstler, z. B. für einen Bildhauer im J. 1461 nach aussen ver- 
wendet, s. bei Gaye, carteggio I, p. 196. 
5. 3. 
Baugesinnung der 
Die 
Sienesen. 
Der Bau-Ehrgeiz Sienafs nimmt in den offieiellen Aeusserungen 
oft eine Wahre Heftigkeit an und blickt unruhig nach aussen. Eine 
eigene Versehönerungsbehörde wacht namentlich über den Strassen- 
eorreetionen. Petitionen von Bürgern in Bau- und Kunstsachen sind 
nichts seltenes. 
Vgl. Milanesi, documenti per 1a. storia dell" arte Senese, bes. I, p. 161 
bis 134, 130 u. 11, 183, 193. 11, s. 39, 133, 301, 337, 339, 345, 353. 
III, S. 100 u. f., 139, 273, 275, 280, 310 u. a. a. O. Allegretto, Diari 
 Sanesi, bei Murat. XXIII, G01. 770, ss. 
Das Stillestehen des Dombaues heisst eine Schande;  1298 Weiter- 
bau aus städtischen Mitteln;  der 50g. neue Dom 1321 wird decretirt
	        
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