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Zweites Buch.
Decoration.
Im XV. Jahrh. ist die Arabeske meist symmetrisch, d. h. die Thiere
und Gegenstände sind entweder verdoppelt oder gerade vorwärts gerichtet
dargestellt; im XVI. Jahrh. Endet man sie malerisch verschoben, in Schräg-
ansicht, oft ziemlich unruhig in der Wirkung.
Ausserdem leistet die Marmorsculptur das Höchste und Zierlichste
auch in Friesen, in leichten, schwungvollen Aufsätzen und Bekrönungen,
in Füllungen aller Art, Wozu dann noch die Formen der Sarcophage,
Urnen, Weihbecken und anderer monumentaler Geräthe kommen.
Fiä"
Marmorfries in S. M. del Popolo zu Rom.
Neben und zwischen dem leichten Phantasieornament, wie es in der
Arabeske herrscht, tritt ein stärker plastisches, auch der Wirklichkeit sich
mehr näherndes Ornament auf in Gestalt von Fruchtschnüren (Fig. 157),
Voluten, Masken, Thieren, Thierfüssen, Thierköpfen, Muscheln u. s. w.,
nebst menschlichen Gestalten in höherm Relief oder Freisculptur.