ZWEITES
BUCH.
D
E
O
RA
T
Kapitel.
Wesen
der
Decoration
der
Renaissance.
Verhältniss
Alterthum
zum
und
zur
gothischen
Decoration.
Die Renaissance wurde von den decorativen Arbeiten des römi-
schen Alterthums nicht viel weniger angezogen als von dessen Bauten.
Auf jenen beruht die Welt von Zierformen, welche sie theils an monu-
mentalen , theils an beweglichen Geräthen, theils an den Gebäuden
selbst zu entwickeln begann.
Bei dem hohen und kräftigen Sinn der neuen Kunst schadete es
nicht viel, dass man die Werke der guten und der gesunkenen römischen
Zeit Anfangs wenig unterschied. Die Hauptvorbilder Waren Anfangs eine
beschränkte Anzahl prächtiger Thüreinfassungen, dann Altäre, dreifüssige
Untersätze, Candelaber, Vasen, Sarcophage u. s. w. Erst spät kamen die
Stuccaturen und Malereien der Titusthermen hinzu.
Die Arehitectur, mehr als einmal von der Oberherrschaft eines
Decorationsstyles bedroht, behauptete durch das Verdienst der grossen
Florentiner den Pfad ihrer hohen Bestimmung (vgl. 5. 34). Eher