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Buch.
Erstes
Architectur.
(1497), enthielt u. a. einen Fischteich mit Brücken darüber. Diario ferra-
rese, bei Murat. XXIV, C01. 346. Ueber Belvedere und Montana s. ä. 118.
Die grossen Parke mit Wildgehegen wird man vollends kaum zu den
Gärten rechnen dürfen.
Ein Park für die fremden Thiere, welche eine Liebhaberei jener Zeit
waren (Gultur d. Renaissance, S. 288) von Herzog Ercole 1471 unmittel-
bar vor der Stadt mit theuren Expropriationen angelegt, Diario, 1. c.,
C01. 236. Auch Poggio reale enthielt eine Menagerie. Für Palermo er-
wähnt schon Otto de S. Blasio ad a. 1194: hortum regalem amplissi-
mum omni bestiarum genere delectabiliter refertum.
124.
Eindringen
des
Architectonischen.
Indess wird frühe auch die Erzielung eines höhern Phan-
tasieeindruckes sich geltend gemacht haben , wie schon aus der Be-
geisterung zu schliessen ist, mit welcher von Gärten überhaupt geredet
wird. Dieser Eindruck kann ebenso gut auf architectonischer Strenge
der Anlage als auf besonders schönen Einzeltheilen beruhen. Die
Wasserwerke darf man sich jedoch noch bis tief in's XVI. Jahrhundert
relativ gering vorstellen, da der grosse römische Wasserluxus, Vorbild
des europäischen, erst mit Sixtus V. beginnt.
Frühe unbestimmte Erwälmungen ausgezeichneter Gärten hie und
da, z. B. Matteo Villani IV, c. 44 ein famoso giardino beim Pal. Gamba-
corti in Pisa, wo Kaiser Karl IV., selber ein grosser Gartenfreund, 1354
abstieg.
Phantasiebilder, zum Theil von anregender Schönheit, bei Aeneas
Sylvius (Epistola 108, p. 612 der Garten der Fortuna) und bei Polifilo
(Hypnerotomachia, vgl. ä. 32, im Auszug bei Temanza, p. 28, die Insel
Gythera).
Einiges in den Fresken des Benozzo Gozzoli (Camposanto zu Pisa)
und auf Tafelbildern des XV. Jahrh.
Einfluss der Gartenbeschreibungen in den Briefen des Plinius, oder
wenn diese noch nicht bekannt waren, in andern Schriften des Alter-
thums: der Hippodromus in den Gärten des Castells von Mailand vor
1447, vita Phil. Mariae Vicecomitis, auct. Decembrio, bei Murat. XX,
C01. 1008. Vgl. Plin. L. V, Ep. 6.
Leon Battista Alberti (1450) stellt zuerst einige derjenigen Züge fest,
welche seither für den ital. Prachtgarten bezeichnend geworden sind, de
re aedificatoria, L. IX, c. 4; Grotten von Tuffstein, welche man bereits
dem Alterthum nachahmte, Wobei ungeduldige Besitzer das moosige Grün