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Buch.
Erstes
Architectur.
Statt der ahohenk Festungen führte Federigo von Urbino (ä. 6, 11)
die vniederne ein, welchen das Geschütz weniger anhaben konnte. Ves-
pasiano tiorent. p. 121.
Die Rustica in zugespitzter (diarnantirter) Gestalt an den zwei riesigen
vordem Thürmen des Castells von Mailand; mit aufgemeisselten
Kugeln als mediceischem Emblem an der Fortezza da basso zu Florenz.
Grosse, neben dem kriegerischen Zweck auf den höchsten Phantasie-
eindruck berechnete Festungsbauten der guten Zeit: die Burg von Givita
castellana, von Antonio da Sangallo dem ältern; das Hafencastell von
Civita vecchia, von Antonio da Sangallo dem jüngern, wenn nicht von
Michelangelo.
Das Castell von Palo angeblich von Bramante. Schöne einzelne
Festungspartien in Nepi und Grotta ferrata.
Fast alle namhaften Architecten Waren zugleich Festungsbaumeister
und Ingenieure, und empfahlen sich den Grossen als solche oft mehr
denn durch ihre Kunst im engern Sinn (S. die Biographien der drei
Sangallo, des Sanmicheli u. A. bei Vasari, und über Franc. di Giorgio
sowohl Vasari als Milanesi II, p. 416 bis Ende). Der berühmte Brief,
mit welchem sich Lionardo da Vinci bei Lodovico Moro einführt, zeigt
diess klar. Lettere pittoriche I, Append. 1. Doch machte Girolamo
Genga (1476-1551) kein Hehl daraus, dass ihm die Festungsbaukunst, in
der er Meister war, vziemlich werth- und würdelosr erscheine. Vasari XI,
p. 90, v. di Genga.
Die Festungsbauten der Päpste des XV. Jahrh.: Vitae Paparuni, Murat.
III, II, Col. 929 (Nieolaus 985 (Pius 1018 (Paul II.) etc.
Die
Thore
der Renaissance.
Das Prachtstück des Festungsbaues ist das Thor an Aussen-
werken sowohl als im Innern. Das XV. Jahrh. hatte noch bisweilen
den vollen Reichthum der korinthischen und Composita-Ordnung an
den Pilastern und andern Gliederungen desselben Walten lassen. Das
naheliegende Vorbild, der römische Triumphbogen, wurde doch nirgends
ängstlich nachgeahmt.
Porta Capuana in Neapel, um 1434, von dem Florentiner Giuliano
da Majano; zwischen zwei Thürmen der Bogen mit Gomposita-Säulen
eingefasst, mit hohem Fries, die AiiiCä neuer.
Vorzüglich schön: Porta S. Pietro zu Perugia, schon 1448 begonnen,
aber 1475 neu verdungen an Agostino von Florenz, 1481 unterbrßßhßn
(S. 39) und daher ohne Kranzgesimse. Mariotti, lettere pittoriche peru-