Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

XI. Kapitel. 
Composition 
Die 
Palastbaues. 
des 
191 
Die erste ganz bequeme, breite und mit durchgeführter Pilasterbeklei- 
dung versehene Treppe ist die des Pal. Farnese, vom jüngern Ant. San- 
gallo. 
Von da an wird keine tadelhafte Treppe mehr gebaut, sobald nur 
irgend die Mittel reichen. 
Auch die für die Bedienung, den Transport u. s. w. bestimmten 
Wendeltreppen, bisweilen ohne Stufen, für Maulthiere gangbar, erhielten 
jetzt eine monumentale Ausstattung; so die des Bramante im Vatican 
(d'Agincourt, T. 57), mit wechselnden Ordnungen der Säulen des innern 
Randes. Andere berühmte Wendeltreppen: die des Giulio im Palast von 
Mantua, die des Genga in Monte Imperiale beiPesaro; Vasari XI, p. 106, 
v. di Giulio; XI, p. 90, v. di Genga. 
Michelangelds in Rom componirte Treppe für die Vorhalle zur Biblio- 
teea Laurenziana in Florenz, welche so viel Aufsehen machte, ist wie die 
Vorhalle selbst (ä. 56) ein unbegreiflicher Scherz des grossen Meisters. 
Näheres bei Vasari X, p. 273, v. di Tribolo; XII, p. 242, v. di Micl1el- 
angelo;  Gaye, carteggio III, p. 12;  Lettere pittoriche I, 5;  
s. oben ä. 60. 
Paläste 
Die 
Serlio. 
Neben den ausgeführten Bauten kommt vorzüglich Serlids Sam- 
melwerk  31) in Betracht, welches nicht sowohl eine vielseitige 
Rechenschaft über den ganzen damaligen Palastbau, als vielmehr zahl- 
reiche theils eigene, theils von Baldassar Peruzzi erhaltene Zeichnungen, 
oft von sehr hohem Werthe enthält. 
Hauptsächlich zu Ende des IlI., sowie im IV. und VII. Buche. Die 
Wirkung dieser Publication ä. 12, 31. Wir eitiren nach der Quartausgabe. 
Serlio wendet bereits jene stärkern Ausdrucksmittel an, Welche 
hauptsächlich seit Rafael in Gebrauch gekommen, 5. 51, 54, 96. Von 
Mezzaninen macht er reichlichen Gebrauch, doch ohne sie je aussen als 
eigenes Stockwerk anzuerkennen. 
Einige Idealfassaden des VII. Buches (S. 120, ff.) sollen insbesßnderß 
den Unterschied lehren zwischen: uifarchitettura soda, semplice, schietta, 
dolce e morbida, und: una debole, gracile, delicata, affettata, cruda, anzi 
oscura e confusa.  
Sehr schön und zum Theil wahrhaft endgültige Lösungen: die Hallen- 
fassaden etwa in bolognesiseher Weise (Fig. 126) oder für die Umgebung 
von grossen Plätzen (L. IV);  Säulen mit geradem Gebälk (Fig. 127); 
 je 2 Säulen mit geradem Gebälk die Bogen tragend (Fig. 128); 
	        
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