Kapitel.
Die
Palastbaues.
Composition des
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Rafael dagegen, welcher die stärkste und vielartigste plastische
Ausdrucksweise vertritt, fügt gerne Halbsäulenordnungen, sogar ver-
doppelte, und Nischen hinzu; Flächen werden als quadratische Mauer-
felder eingerahmt.
Noch ohne solche Zuthaten, aber
majestätisch kräftig in der Bildung
der Fenster, Ecken, Simse etc.: Pal.
Pandoliini in Florenz.
Mit gedoppelten Halbsäulen im
Obergeschoss über einem Rusticaerd- tä qüliufü
geschoss: Pal. Vidoni-Caffarelli in Rom,
und Pal. Uguccioni in Florenz, letzterer l Q
mit doppeltem Obergeschoss (Fig. 29). 7'] Ä l
Ein Inbegriff aller Formen, welche
Rafael nach den Gesetzen des Schönen "
in Eine Fassade zusammen zu drängen T
sich getraute: das im Jahr 1667 zer-
storte, durch einen Kupferstich (sehr wir iiiqaäugfää Rmzlzlizzs: ä
klein bei d'Agincourt, T. 57, grösser il]
bei Letarouilly) bekannte Haus des
Branconio d'Aquila, eines päpstlichen
Camerlengo, sonst fälschlich als Rafaels zdlit,
eigenes Haus bezeichnet; Vasari VIII,
p. 43, Nota, v. di Raffaello. Unten, {f
in 5 grossen Bogen mit dorischen
Halbsäulen, die Buden nebst den Fen- l
stern eines kleinen Halbstockwerkes
darüber; im Mittelstockwerk 5 Fenster J Ä
mit kräftigen Giebeln und Halbsäulen, 1
dazwischen Nischen für Statuen; über l
den Giebeln liefen prächtige Stucco-
guirlanden hin, zwischen welchen sich
die Luken eines zweiten Halbstock- fäiäeiifii
Werkes befanden; endlich die 5 Fenster wie
des Obergeschosses mit oblongen, be- Fit; um PaL Sciarm zu Rom
sonders emgerahmten Mauerfeldern
dazwischen.
Die äussere Fassade des Pal. Spada (Vasari XII, p. 102, v. di Dan.
da Volterra), von Mazzoni (Fig. 119), ist trotz ihrem Effect nur eine
missverstandene Nachahmung hievon; doch die Hoffassade beträchtlich
besser.