Kalaitel.
des
Composition
l
Die
Palastbaues.
181
Pietro Riario; bei einem fürstlichen Empfang in dessen Palast die frühste
bekannte Ventilation, freilich nur als Vorrichtung des Augenblicks, mit
Blasebälgen (1473), vgl. Corio, storia di Milano, fol. 417, ss. (Vgl. unten
ä. 158.)
Seit 1500: Palazzo della Cancelleria (erbaut für Cardinal Rafael
Riario), Pal. Giraud (für Card. Hadrian von Corneto), dann Pal.
Farnese (für Paul III. als Cardinal), u. a. m.
Von Prälaten jedes Ranges, Schreibern der päpstlichen Curie u. s. w.
sind mehrere der wichtigsten kleinern Paläste und Häuser gebaut. Zum
Theil wohl, weil es keine sichere Anlage des Vermögens gab und Weil
man keine Leibeserben hatte. Dazu die Baulust und die Sorge für Un-
Vergänglichkeit des Namens, den man gerne in allen Friesen wiederholte.
Der Bauwetteifer weltlicher Familien sucht einen bestimmten Rang
gleichartig auszudrücken; derjenige geistlicher Herrn ist frei der Origina-
lität hingegeben.
Auch wer sein Erdgeschoss zu Buden vermiethete, wollte doch einen
Palast haben, sodass die Miethe den grössern Bauaufwand decken half.
So an Pal. Vidoni-Caffarelli und am Hause des Branconio d'Aquila (Ra-
fael, s. unten), an Pal. Maccarani und Cicciaporci (Giulio Romano), an
Pal. Niccolini (Jacopo Sansovino); meist Prälatenbauten.
Die bedeutenden Palastbauten der Päpste wirkten natürlich in man-
chen Punkten auch auf den Styl der Privatpaläste ein.
römisch
Die
Fassadentypen.
Rom
besitzt
zunächst
edelsten
Rusticafassad-en
mit
Pilastern
Palästen
Bramantek.
Pal. Giraud und die
tesken Fassaden ä. 41.
Cancelleria ,
Die
vorbramaxl-
Den geraden Gegensatz hiezu bilden eine Anzahl Fassaden mit
consequenter Scheidung von Stein und Mauerwerk, sodass Sockel,
Fenster, Thüren, Simse und Ecken, sämmtlich aus Stein in kräftigster
plastischer Bildung (ä. 54), aus einer Mörteliiäche vertreten, die Ord-
nungen von Pilastern und Halbsäulen aber wegbleiben.
Wenn man von einem römischen Palasttypus sprechen Will, so ist
es am ehesten dieser.
Das grösste und einflussreichste Beispiel, Pal, Farnese, vom jüngem
Ant. Sangallo, begonnen vor 1534 (Fig. 117). Früher: Pal. di Venezia
und Pal. Sora, mit Unrecht letzterer dem Bramante zugeschrieben. Später;