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Erstes Buch.
Architectur.
des Braccio da Montone gebaut habe; in der Form neige er sich mehr
als der andere dem pelegrino zu, d. h. dem damals Fremden, Neuen, der
Renaissance (wie es auch gebraucht wird Vita anon. di Brunellesco, ed.
Moreni, p. 185); auch er greife weder Kelle noch eine andere Hand-
arbeit an.
Sehr namhafte Paläste dieser Zeit: derjenige der Golonnesen in Gen-
nazzano; vgl. Pii II. Comment. L. VI, p. 308, und besonders der des
Patriarchen Vitelleschi (st. 1440) zu Corneto, als Absteigquartier grosser
Herrn, auch der Päpste errichtet, mit dicht schattigen und wasserreichen
Gärten; Paul. Jovii elogia, sub Jo. Vitellio, Jac. Volaterram, bei Murat.
XXIII, C01. 152. (Wie viel davon noch vorhanden?)
Es kommt für die Geschichte der Frührenaissance sehr in Betracht,
dass die Paläste der aragonesischen Könige verschwunden, die der Päpste
und der Sforza's umgebaut und alle übrigen Reste der damaligen Fürsten-
bauten, mit Ausnahme von Urbino und Mantua, noch nicht im Zusammen-
hang untersucht sind.
Der toscanische
Typus
Unter den entschiedener ausgebildeten Palasttypen nimmt der
florentiniseh-sienesische, der frühste, zugleich für lange Zeit den ersten
Rang ein und wird für ganz Italien zugleich mit der von Florenz
ausgehenden neuen Formensprache das wesentlich Massgebende.
Die Ausbildung
aufgezählt sind.
der
Fassaden
vgl.
WO
die
Hauptbauten
Der bestimmende Bau war der vielleicht erst um 1440 begonnene
Palast des Cosimo Medici, jetzt Pal. Riccardi an der Via larga zu Florenz,
von Michelozzo (Fig. "105 und 106); jetzt innen stark umgebaut, doch
sind u. A. noch vorhanden die wohlangelegten Treppen neben dem vor-
trefflichen Hallenhof.
(Francesco Sforza hatte dem Cosimo einen Palast in Mailand ge-
schenkt; dieser sandte Michelozzo hin und liess einen neuen Bau, bloss
Erdgeschoss und Obergeschoss errichten, der an geschickter Aufeinander-
folge, richtiger Anlage und Schmuck der Räume als ein Wunder galt.
Umständliche, aber nicht anschauliche Beschreibung aus dem XXI. Buch
des Filarete (ä. 31), abgedruckt in den Beilagen zum Anonimo di Morelli.
Jetzt Gasa Visrnara; erhalten ist nur das Portal mit der spielenden Pracht
seiner Sculpturen, und die untere Halle des ersten Hofes, Rundbogen auf
achteckigen Pfeilern.)