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Erstes
Buch.
Architectur.
dacht, oft sehr reich durch regelmässige Beiträge wie durch Vermächt-
nisse, zeigten sich nicht nur in prächtigen Aufzügen, sondern auch in
monumentaler Gestaltung ihrer Vereinsgebälude.
Man bedurfte irgend einen grossen Hauptraunl zur Versammlung,
Berathung, Aufstellung von Processionen u. s. W., einen Altar in die-
sem Raum oder in einer angebauten Gapelle, eine Garderobe für Ge-
wänder und Gonfaloni (Fahnen), bei grösserenl Reichthunl auch
Schreibstuben, Cassenstuben u. s. W.
Unter den Kunstformen für diese Requisite sind zu nennen:
Eine blosse Capelle, die zugleich als Versammlungsrauin dient; über-
schüssige Mittel z. B. auf eine edelprächtige Fassade verwendet an der
Misericordia zu Arezzo, an der Confrat. di S. Bernardino zu Perugia
(ä. 70, vgl: 5. 51).
Oder zwei Oratorien über einander, in reicher Ausstattung; so S. Ber-
nardino und S. Gaterina in Siena; daneben kleine oder auch mittel-
grosse Hallenhöfe; so Peruzzfs einfach schönes Höfchen bei S. Caterina.
Durchschnittsform für Mittelitalien: ein Oratorium und ein Säulen-
hof; recht schön in S. Giovanni decollato zu Rom, und in mehreren
Confraternitäten zu Florenz, besonders lo Scalzo, wo ausser A. del SHFWS
Fresken auch die geistreiche Anordnung des kleinen Säulenhofes Beach-