Kapitel.
Brud erscha Ftsgelnäude.
Klöster und
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Ein berühmtes Refectoriunl: das von Eugen IV. 1442 in S. Salvatore
zu Venedig gestiftete, sammt reichsculpirtem Kreuzgang; Sansovino, Venezia,
fol. 48. (Jetzt nicht mehr vorhanden?)
Klöster höhern Ranges, zumal auf dem Lande oder in bequemen
Städten gelegene, erhielten bisweilen eine gewaltige bauliche Ausdeh-
nung nebst Weiten Gartenanlagen.
S. Giustina in Padua, mit seinen 5 Höfen, hatte einst mit seinen
Gärten, Wiesen und Fischereien eine Miglie Umfang; ganz von Mauern
und Wasser umgeben, mehr castrum als claustruin zu nennen; M. Savo-
narola, bei Murat. XXIV, Col. 1143.
Gewaltig gross: S. Severino zu Neapel; S. Ambrogio zu Mailand;
Monte Cassino (mit imposantem Atrium) etc.
Sehr vollständig: die Gertosen bei Pavia und bei Florenz, letztere
mit Ausnahme der Kirche fast ganz Renaissance; der Grundriss bei Grand-
jean und Famin, archit. toscane, willkürlich verändert.
Von den 1529 zerstörten Klöstern bei Florenz begeisterte Schilde-
rungen bei Vasari VI, p. 33, ss., v. di Perugino (das Kloster der kunst-
liebenden Jesuaten, ä. 269, mit einem Durchblick durch alle Hallen bis
in den Garten), und bei Varchi, stor. fiorent. III, p. 86 (Kloster S. Gallo).
Bibliotheken, Refectorien und Haupttreppen sind nicht selten im
XVII. Jahrh. dem Colossalgeschmaek des Barockstyls zu Liebe umgebaut
worden.
Universitäten.
und
Bischofshöfe
Von bischöHichen Residenzen, die sich
klösterlichen Anlagen nähern mochten, ist aus
aus dem XVI. Einiges Treifliche erhalten.
Wohl einigermassen den
dem XV. Jahrh. wenig,
Die von Padua, 1445 vom Bischof Pietro Donato erbaut, übertraf
sogar die damaligen päpstlichen Wohnungen; sie enthielt 2 sehr grosse
Säle, 2 Capellen, eine Menge reicher Zimmer, grosse Vorrathsräulne,
Ställe für 50 Pferde, einen prächtigen Garten; Savonarola, 1. c. C01. 1171.
Der Bischofshof zu Pienza vielleicht normal für jene Zeit?
Im erzbischöflichen Palast zu Pisa die Hofhalle in der Art von Bru-
nellescds Klosterhallen, nur in grössern Verhältnissen und Weissem Marmor.
(Ende XV- Jahfh) Am Vescovato zu Vicenza eine zierliche Halle vom
Jahre 1494. ,
Aus der ersten Hälfte des XVI. Jahrh. das einfach gute Veseovato
zu Pavia.