Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

Kapitel  
Brud ersch aftsgebäude. 
Klöster und 
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Bei diesem Anlass ist noch der schon früh vorkommenden Schein- 
erweiterung des Raumes durch perspectivisch einwärts vertiefte Verzierung 
der Wand zu gedenken. Bramante ging dieser Grille zweimal nach, in 
der Scheinhalle über dem Hochaltar von S. Satire zu Mailand, und in 
den Nischen der lncoronata. zu Lodi. 
 
Kapitel. 
Klöster 
und 
Bruderschaftsgebäude. 
Klöster im 
Die 
Norden 
im 
und 
Süden. 
In den Klosteranlagen hatte schon das Mittelalter eine ziemlich 
hohe Vollkommenheit erreicht. Auch haben dieselben im Norden nicht 
selten eine grössere monumentale Ausbildung aufzuweisen als irgendwo 
in Italien vor der Renaissance. 
Die bekannte Gesammtheit von Räumen: Capitelhaus, Dormitorium, 
Refectorium, Scriptorium, Wohnung des Abtes oder Priors, Kreuzgänge, 
Vorrathsgebäude, Krankenwohnung, Gastwohnung, Ställe u. s. w,  im 
Klosterplan von S. Gallen (830) noch über ein grosses Quadrat hin ver- 
zettelt;  
schon eine mehr geschlossene, von römischen Villen abgeleitete An- 
Iage hatten vielleicht im IX. Jahrh. die stattlichsten Klöster Italiens: Farfa 
und Nonantula; Historia Farfens, bei Pertz, Monum. XIII, p. 530, 533, 
546;  
im XII. Jahrh. dagegen war bereits der Norden im Vorsprung für 
die Grösse der Anlage sowohl als für die monumentale Durchführung. 
Vgl. Caumont, Abecedaire und die Publicationen des Comite historique 
des arts et monuments. Eine belgische Abtei hatte z. B. schon gleiche 
Scheitelhöhen für den ganzen Hauptbau; Gesta abbatum Trudonens, bei 
Pertz, Monum. XII, beim Umbau seit 1160. 
In Italien wird aus dem XII. bis XIV. Jahrh. kaum ein Klosterbau 
vom Rang der reichern nordischen Abteien nachzuweisen sein. Eine 
catonische Stimme für Einfachheit der Klöster und selbst ihrer Kirchen 
Matteo Villani L. VIII, c. 10.
	        
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