Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

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Buch. 
Erstes 
Architectur. 
Von hohem und einzigem Werthe: die weissmarmorne Cathedrale 
von Como, Die musterhaft vollständige Inschrift am äussern Chorende: 
Cum hoc templum vetustate confectum esset, a populo Comensi renovari 
coeptum est MCGCLXXXXVI. Huius vero posterioris partis iacta sunt 
fundamenta MDXIII, XXII. Decembris, frontis et laterum iam opere per- 
fecto. Thomas de Rodariis faciebat.  Gothisch begonnen und langsam 
von der Fassade her gebaut, bleibt das Langhaus im Innern gothisch, 
doch so, "dass die anfangs engen Intervalle weiter und schönräuniiger 
werden  aussen Umdeutung in einen prachtvollen Renaissancebau; die 
vertretenden Streben erhalten Sockel und Kranzgesimse in freier antiker 
Bildung, darüber statt der Spitzthürmchen candelaberartige Prachtzierden 
von sehr viel schönerer Form als alle ähnlichen französischen Ueber- 
Setzungen aus dem Gothischen; die Wandflächen mit Rahmenprofilen 
umfasst. Querbau und Chor, der Bau Bedarfs seit 1518, mit polygonen 
Abschlüssen, eines der schönsten Bauwerke Italiens, aussen mit den For- 
men des Langhauses in gereinigter und Veredelter Gestalt (die Kuppel 
modern). 
Im Verlauf des XVI. Jahrh. wird die Pilasterbekleidung der Lang- 
seiten zwar zur Regel, aber meist in kalter und gleichgiltiger Form. Seit 
Michelangelds corinthischer Ordnung und oberer Attika am Aeussern von 
S. Peter (einem Motiv von streitigem Werthe) hatte der Barockstyl ein 
Vorbild für Eine Pilasterordnung, sowie seit S. Fedele in Mailand (von 
Pellegrini) für zwei Halbsäulen- oder Pilasterordnungen über einander. 
Häufig jetzt statt derPilaster etwas vertretende Streben, auf welche 
dann vom Oberschiff ähnliche Voluten niederrollen wie die der Fassade 
(g. 69, 70). 
Einzelne besonders reiche Anlagen haben am Dachrand eine durch- 
gehende Balustrade. An S. Peter war eine solche schon von Michel- 
angelo beabsichtigt, und die wenigen Stellen, wo sie wirklich ausgeführt 
ist, zeigen, wie sehr auf ihre Wirkung gerechnet war (ä. 66). 
Ansicht 
Allgemeine 
VOIII 
Kirchenb 
Die Renaissance verlässt sieh heim Kirehenbau darauf, dass durch 
Hoheit und Schönheit des architeetonisehen Eindruekes ein Wahres 
Gefühl alles Höchsten hervorzuhringen sei. Sie bedarf keines saeralen 
Styles  61, 62); ihr souveränes Werk zumal, der Centralbail, wäre 
ein Heiligthum in ihrem Sinne auch abgesehen von allem Zweck und 
auch ohne Kirehweihe. 
Alberti, de re aedificatoria L. VII, c. 3, 5, 10, 
Gefühl stärker heidnisch gefärbt als ein anderer. 
12, 13, 
In den 
15, gibt diess 
Tempel steigt
	        
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