Kapitel.
Composition
Die
Kirchen.
der
151
renzo in Florenz (Fig. 97) schliesst sich dagegen in der Anlage wieder
an das Motiv Brunellescds und Michelozzds an, erreicht aber in den
cubischen Verhältnissen und in der allgemeinen Wirkung (trotz schwerer
Willkür des Details) die allergrösste Schönheit. Architeettlr und Sculptur
sind so zusammengedacht als hätte der Meister aus einem und demselben
Thon Sarcophage, Statuen, Pilaster, Simse, Nischen, Thüren und Fenster
vormodellirt. Höchste Einheit von Raum, Licht und Formen. (Doch
sind eine ganze Anzahl von Nischen, für Statuen bestimmt, leer geblieben;
Vasari XII, p. 214, Nota, v. di Michelangelo, und die Madonna und die
beiden Heiligen waren ursprünglich für eine andere Stelle bestimmt.)
Ausserdem kommen auch einige
Bundcapellen aus dem Anfang des XVI. utttitlt
Jahrh vor- Ca s G' 1) tritteilttilllßltlizziii
P-
von Siena (Fig. 98), Cap. Caraccioh 1D väräfzigiäi:
S. Gio. a Carbonara zu Neapel (1516,
sehr' hübsch); dann die schon genannte
Cap. Sanmichelfs an S. Bernardino zu_
Verona, das Meisterwerk dieser Art, vgl. i
ä. er, Fig. 52 und ss. tä!
D a s A e u s s e 1- e d e r La n g k i 1- c h e n.
1.211s! w) F": 1'" l,
Die Dul-chbildtmg des Aeusscrn an
den Langkiychen, abgesehen von der
Fassade und vom Chor- und Kuppelbau,
der vom Centralbau entlehnt wird, blieb l fki
im Ganzen ziemlich vernachlässigt.
Neben dem in ä. 68 erwähnten h. 95: Glljgyinilfill liledihiii) um
Grunde kam sehr in Betracht: die häufige
Durchbrechung der Langseiten durch Anbau von Gapellen; auch wirkte
das Nichtvollenden der Fassaden übel auf die Langseiten zurück.
Brunellesco liess seine Basiliken (ä. 74) aussen fast glatt, gab jedoch
seiner Badia bei Fiesole (ä. 76) eine einfach schöne Bekleidung von
Wandbändern und Gonsolen, vielleicht auf Anregung von S. Frediano in
Luccahin.
Die Bekleidung mit Pilasterordnungen an den Mauern der Neben-
schiffe und auch wohl noch des Oberbaues ist nur in sehr wenigen Bei-
spielen des XV. Jahrh. vorhanden: S. Severino zu Neapel (von Mormandi,
1490), das Kirchlein des Pontanus ebenda, einige oberitalienisehe Back-
steinkirchen u. s. w. Selbst in Venedig hat nur S. M. de" miracoli auch
an den Seiten die volle Prachtincrustation mit Pilastern.