Volltext: Geschichte der Renaissance in Italien (Bd. 1)

IX. Kapitel. 
Die 
Compositiou der Kirchen. 
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herrscht besonders ein von Florenz ausgehender Typus: ein grösserer 
viereckiger Raum mit Kuppel, dahinter ein kleinerer mit Cupolette; 
daneben kommt auch das Achteck vor. 
Die Sacristei ist thatsächlich zugleich Capelle durch ihren Altar. 
Von berühmtern Capellen ist nur die des hl. Antonius im Santo zu 
Padua ein Langbau, und zwar an der einen Langseite geöffnet. 
Der florentinische Typus am einfachsten in Michelozzds Sacristei von 
S. Marco 1437, wo der Hauptraum sogar nur ein Kreuzgewölbe,  
und in der Sacristei von S. Felicita, wo er ein kuppelichtes, sog. 
böhmisches Gewölbe hat (zierliche Pilaster und Gesimse);  
reicher und grossartiger, mit eigentlicher, sogar lichtbringender Kuppel: 
in Brunellescds alter Sacristei bei S. Lorenzo (Fig. 93) und Gap. de" 
Pazzi bei S. Croce (5. 63), sowie an , 
Michelozzds Schlusscapelle hinter S. Eu-   
storgio zu Mailand (ä. 65), wo der kleinere d 
Ausbau mit Gupolette den Prachtsarg des  
S. Pietro martire enthält; das Aeussere ein  
beachtenswerther Backsteinbau (Fig. 94).    
Gradation der ausserdem üblichsten  
Formen: einfache viereckige Capelle mit   
kuppelichtem Gewölbe (so die des Car-   (Ei; 
iilnals von QtPäIÄ-tläal bant S. Mltällaißudößl i   
orenz, sei a er au von osse m0,  e '74.  
geschmückt von den Robbia und Ant.  
Pollajuolo);  " ' 5d 
oder {mit einer {lachen Kuppel;  Fig. 92. Llonteyxulciano. Mad. di 
oder derselbe Raum mit einem S- 153W" (MM) 
lichtbringenden Ausbau, Welcher dann 
ein Kuppelchen trägt (so einige Capellen an bolognesischen Kirchen);  
oder man vermag dem Hauptraum selber halbrunde, sog. Lunetten- 
fenster zu geben;  
oder der Kuppel desselben einen Kreis kleiner Rundfenster;  
oder sogar einen Cylinder mit Fenstern (so die Cap. S. Biagio in 
SS. Nazaro e Celso zu Verona);  
oder es entsteht, indem man die Wände hinausrückt, ein griechisches 
Kreuz; so ruht in der graziösen Johannescapelle des Domes von Genua 
der Gylinder auf 3 Tonnengewölben und einem vordern, triumphbogen- 
ähnlichen, noch halbgothischen Eingang. 
Das Zierlichste in Venedig: der Chorbau von S. M. de' miracoli, 
1480 von Pietro Lombardo;  die Gapellchen des Guglielmo Berganiasco, 
sowohl das viereckige mit Ecksäulen und Kuppel an SS. Apostoli, als 
das sechseckige bei S. Michele 1530, ein geistlicher Pavillon. 
Burckhardt, Italien. ltenarissance. Zweite Aufl. 10
	        
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