Kapitel.
der Kirchen.
Composition
Die
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von Gremona, der höchste Thurm Italiens; auf einer obern Galerie Waren
im XVI. Jahrh. Linien angegeben, welche nach allen Ortschaften in der
Runde zielten (Anonimo di Morelli).
Der Marcusthurm zu Venedig, fast formlos, kostete 1498 schon über
50,000 Dueaten (Malipiero). Sein vergoldeter Helm strahlte dem heim-
kehrenden Venezianer viele Meilen Weit über das Meer entgegen velut
saluberrimum sidus; Sabellicus, de situ Ven. urbis, fol. 89.
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Giovanni in Parma.
Quer-
und Längcnschnitt.
Doch gab es Fälle, WO der Kirehthurm zugleich als Stadtthurm
eine edlere Gestalt verlangte, und jedenfalls durfte er mit der Kirche
nicht in allzugrosser Disharmonie stehen. Die Renaissance suchte auch
ilm Halt antiken Ordnungen, und zwar mit mehrern über einander zu
beklelden: bewies aber grosse Rathlosigkeit, zumal in Betreff des obern
Abschlusses.
Hier erscheint das nordisch Ggthische, dessen Thurm lauter organi-
sches Leben und das Vorbild der ganzen Fornienwelt ist, im unvergleich-
lichen Vortheil. Die antiken Ordnungen, schön abgestuft und mit wirk-
samer Abwechselung von Pilastern, Halbsäulen und Freisäulen, können