Buch.
Erstes
Architectur.
Baumeister; auch hier gleiche Schiffhöhen, Kreuzgewölbe und hohe
missgeschaffene Wandnischen.
Unter den Kirchen mit Tonnengewölben ist die Annuiiziata zu Arezzo
vom ältern Ant. Sangallo sehr schön; er wagte es, zwischen die Pfeiler-
stellungen und das Gewölbe eine Mauer mit Fenstern zu setzen. Dazu
die geistvoll angeordnete Vorhalle, die zierliche niedrige Kuppel, die Eleganz
und weise Oeconomie des Schniuckes.
Dagegen verliert jedes TOIIIIGHgGWÖlbB, das bloss aus den Nebenschiffen
Licht empfän t, die kirchliche Weihe, so edel die Formen ebildet sein mögen:
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S. M. resso S. Gelso zu Mailand, an eblich vön Bramante dem n. A.
P g a
bloss die Vorhalle (ä. 46), n. A. auch diese
„ HI I I! um; I nicht gehört (die Fassade von Gal. Alessi);
"iliygfm auch Rafael mit seinem'Tonnengewölbe
I'll l ä
uber dem Mittelschiff von S. Petei (Q. 66)
lli würde diesem Uebelstand nicht entgangen
"l i, sein- der 'ünr re Ant. San allo critisirte
l, M151. WM, äe g
P, diess, Schiff als lang, eng, hoch und überaus
dunliel; Vasari X, p. 25, im "GOIHIIIGIIL zyu
im ä v. di Ant. da Sangallo. Auch wurden Rafael s
Pfeiler, als Stützen eines sc hohen .TO1'lI'1Gl'1-
Vätiilnsi gewölbes schon ZlEmllCh tiefe Coulisseii ge-
; bildet, kaum mehr einen Schrägeinblick
i'll: in die Seitenschiffe gestattet haben.
i "i; Die glücklichen Lösungen beginnen
da , wo die Longitudinalbewegung des
llf Gewölbes (die Aufgabe des Gothischen)
"l im Wesentlichen aufgegeben wird und
Fig- SI-Pgäifgeofägflüßßlns zu das Langhaus sich in lauter einzelne
kuppelartige Räume gliedert.
Zuerst ein Unicum des Braniante: die in seine Cancelleria. zu Rom
eingeschlossene Kirche S. Lorenzo in Damaso (Fig. 86); ein längliclier
Mittelraum, an beiden Enden mit Tonnengewölben, in der Mitte mit einer
runden Flachkuppel bedeckt, Welcher links das einzige Hauptlicht (ein
grosses Halbrundfenster) entspricht; unten auf 3 Seiten Hallen; der Schluss
eine Apsis.
S. Giustina in Padua, 1516 vollendet von Andrea Riccio (Fig. 87
und 88); Vasari IV, p. 113, Nota, v. di Vellano. Das Langhaus: die von
Capellenreihen begleiteten Seitenschiffe tragen Tonnengewölbe, diese aber
die drei Flachkuppeln des Mittelschiffes; Querbau und Chor: in reichster
Anordnung, mit runden Abschlüssen aller Räume und vier Hochkuppeln.
Grossartigste Raum- und Lichtwirkung. (Die Capitäle ä. 53.)