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Erstes Buch.
Architectur.
Höhe, über je 3 durch Mauermassen geschiedenen "Capellen, die durch
reiche Pilaster eingefasst sind. Die bemalte Cassettirung scheint gleich-
zeitig; das Hauptschiff zwar dunkel; aber mächtig wirkend der Licl1tein-
fall durch die (neuere) Kuppel.
S. Giorgio in Verona, von Sanmicheli.
Kreuzgewölbe, Welche ÜberfßnSter gestatteten (ä. 48), bei Pintelli,
Welcher in S. Pietro in Montorio zu Rom (1500) auf je eine Abtheilung
derselben unten je 2 Rundnischen
hinaustreten lässt, im Langhaus
von S. M. della Pace, wenn dasselbe
von ihm ist, nur je eine (1484).
_ÄQ Der geistreichste Bau: Monastero
"i " jg-Äkn maggiore zu Mailand (Fig. 76), von
Dolcebuono (ä. 23, 48), für lauter
F" f i III! Fresken und Decoration gebaut und
5' lt l':i doch schon ohne Rücksicht darauf
"l x I i". schön. Ueber den Nischen des Erd-
, geschosses läuft ein oberer Gang
ringsum, der nach aussen durch die
Fensterwand, nach innen durch eine
; JE. raziöse Säulenstellung eingefasst ist;
iiiliii iiigli! darüber die leicht gespannten, ob-
longen, bemalten (ä. 23) Kreuzgewölbe.
ß__ Der Umbau von S. Giacoino
Uni-i"- mir-im maggiore zu Bologna 1497: zwischen
I. die nach innen vertretenden Wand-
pfeiler Wurden je 3 zierliche Capellen-
Dill-ä nischen gelegt und das Schiff mit
E ä einer Folge von ku elichten Gewöl-
ben bedeckt. pp
Der wesentlichste Schritt zu
Fig. 75. s. Andrea, in Mantua. einer Normalform war, dass man Zwar
das Tonncngewölbe wieder verzog,
dasselbe aber mit Fenstern durchschnitt und die so entstehenden
irrationellen Formen durch reiche Stuccaturen in Harmonie brachte.
Noch aus dem XV. JahrlL: il Carmine zu Padua, Tonnengewölbe
mit Reihen von Stichkappen und Halbrundfenstern (Fig. 77 und 78).
Mit dem Beginn der Gegenreformation vollendet sich jener höchst
einfmssreiche Bautypus, welcher ein nur mässig langes, aber möglichst
breites und hohes Mittelschiff (erhellt durch Fenster im Tonnengewölbe,
begleitet von grossen, aber nicht tiefen Capellen) in die innigste Verbindung