IX. Capitel.
der Kirchen.
Die Composition
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Später nahm sich (in Genua und Neapel) der beginnende Barockstyl
wieder der Basilica an. Die in ihrer Art grossartige Annunziata zu Genua,
von Giaeomo della Porta; S. Filippo in Neapel etc.)
Flachgedeckte
einschiffige Kirchen.
Viel häufiger tritt die flaehgedeckte einsehifiige Kirche mit Capellen-
reihen zu beiden Seiten auf. Es wird diess die wesentliche Form der
meisten Ordenskirchen, welche in Italien von jeher einschifüg und
Fig. u. Servi zu Siena. (m m. 7a. Servi zu Siena. Querschnitt. w.)
Anfangs wie es der Zufall brachte, in der Folge aber symmetrisch mit
angebauten Seitencapellen versehen Wurden.
S0 S. Francesco und S. Domenico in Siena. etc. Jetzt öffnete man
die Mauer regelmässig in lauter Capellen, verstärkte aber die Pfeiler da-
zwischen zu seitwärts hinauslaufenden Mauern, welche die Balkelldfeießke
des Daches mit Sicherheit trugen. Man erreichte dabei ein Hauptziel der
Renaissance: die freie Breite des Mittelschiffes, und gewöhnte das Auge
so daran, dass es dieselbe dann auch in den Gewölbekirchen verlangte.
Das künstlerische Problem liegt wesentlich in dem Verhältniss der
Breite des Schiffes zur Höhe und Länge und in der Gestalt der Capellen-
eingänge. (Albertfs Annahmen de re aediiic. L. VII, c. 4, die Capellen
müssten in ungerader Zahl und von dieser und jener bestimmten Oeffnungs-
Burekhardt. Italien. Renaissance. Zweite Aufl. g