Kapitel.
Die Gomposition
der Kirchen.
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Rosellino, beiden ältern Sangallo, Cronaca etc. Dass die Fassade,
wesentlich jetzt nur eine Umdeutung der mittelalterlichen, so wenig wie
diese dem Wirklichen Durchschnitt des Langhauses entsprach, sondern
beliebig über die Dächer emporragte, versteht sich von selbst.
Durch L. B. Alberti stellt sich der Typus im Allgemeinen fest:
eine oder zwei Ordnungen, in Halbsäulen oder Pilastern, dazwischen
die Thüren und Fenster; bisweilen ein Giebel nach antikem Tempel-
vorbild; die Vermittlung des schmalem obern Stookwerkes mit dem
untern öfter durch grosse Seitenvoluten statt durch einfachen Ansatz
der Pultdächer.
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Fig. 61.
Francesco zu Rimini.
Alberti fasst a. a. O. (ä. 57) bei Anlass von S. Francesco (1447)
die Fassade schon principiell als besonderes, maskirendes Prachtstück
(Fig. 61); wer ihm an den Ordnungen etwas ändern wollte, Würde tutta.
quella musica verstimmen. Ausgeführt ist jene Fassade nur bis etwas
über das ErdgeSchoss, welches eine prächtige corinthische Halbsäulenord-
1111113, dem nahen Augustusbogen nachgeahmt, enthält-
S. Andrea zu Mantua (Fig. 62), erstes Beispiel einer erzwungenen
scheinbaren Tßmpelfronte; vier Pilaster fassen eine mächtige Thürnische
und auf den Seiten rundbogige Fenster und kleinere Nischen ein; darüber
ein Giebel- (Ueber die Proportionen solcher Giebel: de re aedilicatoria
L. VII, c. 11.)