Kapitel.
der Kirchen.
Cornposition
Die
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formen durch, wobei nur die grössern oder geringem Baumittel über das
Einzelne entschieden. (Aeussere und innere Ausstattung des Gylinders
mit Pilastern, Säulen etc.; Ueberhöhung durch eine Attica; Vorzug der
Rundforrn vor dem Polygon, der Galotte vor dem Zeltdach; geistvolle
Behandlung der untern Hauptstützen, zumal in Gestalt von Schrägpfeilern
mit Pilastern oder vertretenden Säulen; das Ganze womöglich ein Hoch-
bau auf relativ geringer Grundfläche, mit reinem Oberlicht aus Kuppel,
Kreuzarmen und Fenstern des Chorgewölbes. Reihe von kühnen Gom-
binationen des Centralbaues beim Pater Guarini im XVII. Jahrh.)
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Croce in Riva.
Fig. 59.
Madonna di Carignano in Genua.
des Langbaues
Sieg
Gunsten
der Fassaden.
Die Macht der Gewohnheit seit dem Mittelalter und der Wunsch
im Anbau von Capellen und Nebenräumen nicht genirt zu sein, sicher-
ten, trotz aller Sehnsucht der wahren Kunst , dem Langball (10011 das
Uebergewicht über den Centralbau, dessen Aeusseres gegen jede
Störung höchst empfindlich ist. Man benützte fortwährend das System
des Centralbaues für Chorbau und Kuppel, befreite aber die Fassade
von jeder Rücksicht auf das Ganze,
Die Einbusse war grösser als es heim ersten Anblick Scheint. im
Bewusstsein, dass eine Harmonie zwischen einem solchen Chorbau und
der Fassade unmöglich sei, gab man die Durchbildung des Aeussern am
Langhaus überhaupt preis; Kunst und Mittel concentriren sich auf zwei
von einander entfernte, disparate Stücke, Kuppel und Fassade. Der Gentral-