IX. Kapitel.
Gomposition der Kirchen.
Die
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Cristoforb Solari, gen. il Gobbo: S. M. della Passione zu Mailand
1530, gewaltiges Octogon mit untern Ausbauten und Zeltdacbkuppel, bis
1692 reiner Centralbau (Fig. 56); die untern Theile so edel und einfach,
dass sie einem frühem Bauanfang von 1483 angehören könnten;
von demselben Solari der zierliche achteckige Hochbau bei Riva
(Tessin), aussen unvollendet (Fig. 57 und 58).
(Girol. Genga: S. Giovanni Battista in Pesaro, von Vasari XI, p. 91,
v. di Genga, höchlich gerühmt, ebenfalls Gentralbau
Fig. 53. Cap. in S.
Bernardino zu Verona.
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Fig. 54. Mgdonna di Cam-
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Galeazzo Alessi: S. M. di Carignano zu Genua 1552, von hoher
Raumschönheit des Innern; das Motiv von S. Peter in völlig freier und
neuer Anwendung (Fig. 59 und 60).
Im V. Buche des Serlio 13 Idealpläne von Kirchen, darunter 11 Gentral-
bauten, meist weihelose Phantasien seiner Reissfeder und seines Zirkels,
profan und wunderlich, z. B. ein Fünfeck und (zum erstenmale zwei
Ovale. Der Cylinder gering oder ganz weggelassen, doch fast lauter Ober-
licht, das Serlio auch sonst (z. B. L. III, fol. 50) hoch zu schätzen Wusste;
die Kuppelhöhe kaum gleich dem Halbdurchmesser, wie fast überall vor
der wundervollen, mehr parabolischen St. Peterskuppel. Serlio's Klage
Burckhardt, Italien. Renaissance. Zweite Aufl. 8