Kapitel.
Kirchen.
der
Cornposition
Die
111
Vollmacht gab und dass die folgenden Päpste bei Michelangelds Lebzeiten
sowohl als nach seinem Tode seinen Plan (Fig. 51) schützten und weiter-
führten, bis Sixtus V. 1590 die Kuppel vollenden konnte. Die Anlage
des Ganzen zeigt die schönste und wirkungsiwllsllß Vereinfachung der
Centralpläne des Brarnante und Peruzzi; die Fassade mit prachtvoller
freier Säulenstellung würde sich der Kuppel völlig untergeordnet haben.
(Abgebildet, so wie sie werden sollte, u. a. auf den Kupferstichen des
Jubiläums von 1600.) Die äussere Bekleidung der ganzen übrigen Kirche
nicht durchaus glücklich,
übrigens jetzt auch da-
durch beeinträchtigt, dass ' y '
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gehorendeabschhessende 72 1-
Balustrade nur an weni- ' uml '
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ist doch wohl, dass er llllwl . l 1 l - lt
die Sehnsucht der gan- Kiäi
zen Renaissance erfüllte 0 0 . .
durch den Bau dieser voll-
endet herrlichen Riesen-
kuppel mit dem licht-
strömenden Cylinder- Fig. 51. S. Peter. Miehelangelds Grundriss.
So war durch den
Genius und die Willenskraft der grössten Meister die Kirche als Centralbau
nahezu vollendet und wirkte als solcher 40 Jahre lan auf das Abendland.
Erst Paul V. liess seit 1606 das jetzige unglückliähe Langhaus davor
bauen.
g. 67.
Centralbauten des XVI.
Andere
Jahrhunderts.
Während dieses Baues
(zentrale Kirchenanlagen im
entstanden überall in Italien vorherrschend
grössten wie im kleinen Massstabe, einige