Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

Die Cnracci, ihre Zögl. u. Nachf. bis auf Cignani. 
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und Annibaleüs Schüler. Klug, liebevoll und dankbar gegen 
die-Verwandten, drückte er dem Annibale in Rom die An- 
gen zu, ehrte ihn mit einem glänzenden Leichenbegiingnis in 
derselben Kirche der Rptonda, wo -Raffael's Leichnam aus- 
gestellt werden war und bcgrub ihn neben diesen grossen 
Künstler. Er lebte nachher noch einige Jahre kriinkelnd und 
brachte es nicht über 55. Er starb in Rom, wo er im päpst- 
lichen Palaste und in S. Bartolommeo einige Arbeiten hinter- 
liess. ln Cabiixets ist er selten; ich habe in Genua bei den 
Herrn Brignole Sole eine Vcronica von ihm gesehen. Bel- 
lori hatte sein Leben geschrieben, woraus, obgleich es verlo- 
ren gegangen, zu folgern ist, dass er ein sehr verdienter 
Künstler gewesen seyn muss; dlenn dieser Schriftsteller machte 
sich nur an seltene Künstler. Baldassarc Aloisi, genannt 
Galanino, Verwandter und Schüler- der Caracci, stand 
wenigen seiner Mitschüler in Compositionen nach. Seine 
Heimsuchung in der Carita zu Bologna, welche Malvasia so 
sehr erhebt, auch ohne die verschiedenen in Rom gelieferten 
und von Baglione löblich erwähnten Gemälde, überzeugt 
davon illinlänglich, lndcSS hatte er nicht soviel Glück als 
Verdienst; daher er sich denn lediglich auf Bildnismalerei 
legte und, wie wir bei der römischen Schule sagten, einige 
Zeit lang für den Ersten galt, dessen Bildnisse stets rund 
und sehr kräftig waren. 
Andere in derselben Schule aufgewachsene Bologner lies- 
ßeu sich ebenfalls in Rom, oder dessen Gebiete nieder. Es 
waren iiemlich viele, weil sie, wie wir im vierten Zcitraume 
jener Schule sahen, sehr beliebt waren. Wir wollen mit den 
minder berühmten beginnen. Lattanzio Mainardi, wel- 
chen Baglione Lattanzio den Bologner nennt, war vor 
Annibale hingegangen und hatte im Vatican unter Sixtus V. 
vielversprechende Arbeiten geliefert, starb aber sehr jung. 
Noch jünger starb ein Gianpaolo Bonconti, der dem Mei- 
ster vergebens nach Rom folgte und nichts als Zeichnungen 
in besscrm Geschmack hinterliess. lnnocenzio Tacconi 
War, nach Einigen, Annibalüs Anverwandter, genoss we- 
nigstens lange sein Vertrauen; erhielt Zeichnungen und Ueber- 
ürbeitungen von ihm, die ihn zu einem grössern Maler mach- 
ten, als er war. Sieht man ihn in S. Maria del Popolo, und 
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