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Oberilaliän.
Drittes Buch.
Die bologner Schule.
Schule trat Panico über; und von allen Seiten eilten andere
der besten Jünglinge hinzu, welche einen Schwarm von Schü-
lern nachzogen. Endlich wurden die übrigen Akademien ge-
schlossen, alle Schulen vereinsamten, jeder Name wich dem
der Caracci, ihnen wurden die besten Aufträge, sie kamen
am meisten in Ruf. Als ihre Nebenhuhler gedemüthigt waren,
sprachen sie. anders; besonders als der grosse Saal Magnnni
geöffnet ward, dies Wunder earaccischer Kunst. Da be-
theuerte Cesi, er wolle Jünger dieses neuen Styls werden,
11ml Fontana bedauerte, dass er zu alt sei, ihm zu folgen; nur
C alvart tadelte mit seiner gewöhnlichen Grosssprecherei die
Arbeit und war der letzte unter allen, der seine Meinung än-
derte, oder wenigstens schwieg.
Und hier ist es nun am Orte, die Uebungen und das
Verfahren einer Akademie zu schildern, die nicht nur so grosse
Zöglinge bildete, sondern auch ihre Meister vervollkommnete;
denn wahr bleibt immer, dass der kürzeste Weg viel zu lernen
das Lehren und Unterrichten ist. Die drei Brüder 9) lehrten
in grosser Einigkeit ohne Käulliehkeit und Neid; den mühse-
ligsten Theil aber des Unterrichts übernahm A g o s t i n o.
Er hatte einen kurzen Aufsatz über die Perspeetive und Bau-
kunst ausgearbeitet; diesen legte er in der Schule vor. Er
erklärte das Verhältnis der Knochen und Muskeln, und be-
zeichnete sie mit ihren Namen, wobei ihm der Zergliederer
L anz oni zur Hand ging, der auch heimlich Leiehname zu
etwanigen Zerlegungen lieferte. Bald brachte er Geschichten,
bald Fabeln auf die Bahn, erklärte sie, und liess Zeichnungen
davon machen, die an gewissen Tagen dem Urtheile Verstän-
diger unterworfen wurden, welche über ihren grössern oder ge-
ringem Werth entschieden, wie aus einem Zettel an Cesi
erhellt, der einer der Richter war. Den Gekrönten gniigte
des Ruhmes Lohn; die Dichter vereinigten sich sie zu preisen;
Agostino mischte sich mit der Cither unter sie und sang
beifällig die Fortschritte seiner Zöglinge. Auch die Jünglinge
wurden zu wahrhafter Beurtheilung angeleitet; man betrachtete
fremde Arbeiten und bemerkte daran das Löbliche, oder Tadelns-
Vielmehr
der
Oheim
und
Brüder.
die zwei