Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Oberitalien. 
Drittes Buch. 
Die bologner Schule. 
und einige höchst würdevolle Propheten an der Decke dargestellt 
hat; eine Arbeit, die hinsichtlich der Fernung der minzocch i- 
scheu nicht nachsteht! lll-alvasiws Vorstellung, dass er zu 
einer Zeit, wo er pfusehermässig eilig arbeitete, nach Rom 
gegangen, und statt vorwärts zurückgekommen sei, will ich 
nicht untersuchen; nur soviel bemerke ich, dass sein Bild bei 
der Paulscapelle nicht zu seinen besten gehört. 
Francesco di Modigliana gilt für Pontormws 
Schüler, und ist in dieser Schule ungefährywas Bronzino 
in der ilorenzer, nicht gar kräftig, nicht immer sich selbst 
gleich, aber reizend und artig, und wol einer Stelle in den 
llllalerwörterbiichern werth, wo er bis jetzt fehlt. In Urbino 
sind die Arbeiten von ihm, die unter dem Namen Franeesccfs 
von Forli gezeigt werden; eine Beisetzung in S. Croce, in 
Oel; einige Engel auf Kalk in S. Lucia; sehr gepriesene Werke, 
von gleichem Styl mit seinen besten Arbeiten zu Forli bei den 
Osservanti, und zu Rimini im Rosario. Hier hat er wol am 
löbliehsten gemalt. Er stellt den aus Eden vertriebenen Adam, 
die Siindfluth, den 'I'hurm zu Babel und ähnliche schon von 
Raffael in Rom und von Agresti in Forli bearbeitete Ge- 
genstände dar, und übertraf, wenn ich nicht irre, sie nach- 
ahmend, sich selbst. Vom Tode überrascht, licss er das Werk 
unvollendet, das Gio. Laurentini, genannt Arrigoni, 
vollendete, von dessen Hand daselbst der Tod Abel ist. 
Nach Bartolommeo von Rimini, einem mehr neuen, 
als alterthümliehen Maler, finde iclidn jener Stadt keinen 
andern von Ruf, als diesen Arrigoni; der jedoch weder 
bis zu Orlandi, noch zu seinem Fortsetzer gedrungen ist. 
Er arbeitete viel in seiner Vaterstadt; besonder werden zwei 
{Blutzeugenbilder von ihm gerühmt, der heil. Johannes der Täufer 
bei den Augustinern, und Johannes und Paulus in ihren Kirchen. 
Er hat das ldcalschöne nicht, wodurch damals auch mittel- 
mässige Jünger der römischen Schule geiielen; aber ein Talent 
für grosse Compositionen, Leben in den Bewegungen, Freiheit 
des Pinsels, eine Menge Pferde, Bewaffnete und Kriegsfahnen, 
dass er mit einem grossen Theile der Maler hätte wetteifern 
können, die unter Gregor und Sixtus in Rom arbeiteten. 
Faenza hatte im Anfange dieses Zeitraums seinen J a- 
eopone, oder Jaeoxnone, von welchem wir unter den
	        
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