Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Oberitalien. 
Drittes Buch. 
Die bologner Schule. 
ist von ziirterem und anmuthigern Geschmack, als Tibal. 
di's gewöhnliche Bilder; und in gleichem Styl habe ich kleine 
Bildchen, jedoch selten, wie seine übrigen Oelbilder, gesehen, 
die mit einer Feinheit und Ausführlichkeit, wieMiniaturbiltler, 
meistens figurenreich, sehr begeistet, lebhaft colorirt, mit schö- 
nen bauwerklichen Ansichten verziert waren. Diese letztg 
Kunst war ihm die liebste, und nachdem er in Piceno und 
hierauf in Mailand sehr schöne Proben davon gegeben, berief 
ihn Philipp II. als Kriegsbaumeister an seinen Hof. Dort 
malte er auch wieder, nachdem er zwanzig Jahre lang keinen 
Pinsel angerühret hatte; und seine Werkesind in Mazzo- 
lari's Escurial angegeben. 
Domenieo Tibaldi de, Pellegrini, der ehemals 
für Pellegrino"s Sohn galt, War sein Bruder und Schüler, 
und ist in Bologna unter den Baumeistern und Kupferstechern 
berühmt. Dass er auch ein ausgezeichneter Maler war, sagt 
seine Grabschrift zu S. Mammolo. Doch Grabschriften darf 
man nicht alles glauben, und von ihm sieht man auch nicht 
ein Bildnis. Minder breit sprach von seiner Geschicklichkeit 
Faberio, der ihn einen tüchtigen Zeichner, Kupferstecher 
und Baumeister nennt, 'in der Lcichenreile des Agostino Ca- 
racci, dessen Meister er war. Pelleg1'ino' Schüler in 
der Malerei und nicht unbekannte Künstler waren zwei, Gi- 
rolamo Miruoli, von Vasari unter den Romagnolen ge- 
lobt, von welchem ein Wandbild bei den Serviten in Bologna 
und mehrere Arbeiten in Parma, wo er als Hofmaler starb 5 
und Gic. Francesco Berri, genannt il Nosadella, (ler 
zu Bologna und in andern Städten im Styl des Meisters malte, 
übertrieben im Starken, ihm ungleich an Fleiss, kurz ihn zu 
Handfertigkeit und Leichtigkeit herabsetzend. 
Vasari erwähnt im Leben Parmigianinfs ehren- 
voll einen bologner Vornehmen, Vincenzio Caccianc- 
miei, über welchen nachher viele Fragen aufgeworfen wurden, 
um ihn nicht mit Franceseo desselben Zunamens zu ver- 
Awechseln. Die Verbesseref des ehmaligen Wregweisers schrie- 
ben ihm einen cnthaupteten Johannes zu S. Patkizio inseinel. 
Familieneapelle zu; ein sowol der Zeichnung als des Colorir-s 
wegen lobenswerthes Bild, das, wie sie bemerken, in P arm i- 
gianino's Styl iSf-
	        
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