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Ueber
Styl
und
Manier.
thut? ja, womit endlich er uns belehrt und zureclltweiset, nach-
dem er es erst halb zugestanden, dann misverstanden? Denn
eben darum, weil wir den kenntnisreichen, treuen, fleissigen
Verfasser einer vollständigen Geschichle der Malerei, wie sie
wirklich war, so "angelassen", tritt er als Kämpfer für
Lanzi auf.
Aber wir müssen, da obiger erster Gang nur Gedanken-
splitter gab, auch seinen zweiten Hurt abweisen. Nachdem er
nämlich zugestanden, dass Lanzi's Anordnung seines Stoffs
nach den Schulen der zu ihrer Zeit und an den Orten ihrer
besondern Wirksamkeit entschiedensten Meister ihre Mängel und
ihre noch häufigem Unbequemlichkeiten habe, so „scheint es"
ihm, der ja das alles so gut weiss, trotz der, mich dünkt,
doch ziemlich deutlichen Aeusserung meines Vorworts S. XllL:
ich wollte bloss eine Anordnungmach dem Geiste und Sinne der
Meister, nach davon abgezogenen, oder auch reinplzilosophischen
(vermuthlich also inhaltlosen) Principien. Da ich nun hiemit ganz
anders denke, als er (der freilich dasselbe in Einem Athem auch
wieder will, nur aber sich unhitorischer Willkür und unstatthafter
Gewaltthätigkeit befürchtet) und sein Schützling, so zieht er aus
LanzPs Geschichte und meiner Ansicht und Auffassung der
Geschichte, während ihm selbst Geschichte als Entwickelung des
(Kunsh) Geistes, Ansicht derselben, und (Kunst-) "Geschicht-
schreibung in bunter Verwirrung unter einander taumeln, das
Princip ab, das er zum Besten giebt: es gebe nämlich zweier-
lei Geschichte, eine "vollsländige, wie sie wirklich war, und
eine allgemeine alurioristisehe mit gelegentlichen Belegen aus
der Wirklichkeit. Die apriorzslischen Geschichten könnten
wol auch mit Geist und Kenntnissen durchgeführt, achtungs-
würdig und lehrreich seyn, ja sie wären es auch zum Theil
gewesen. Das aber iindet er daran nur tadelnswerth, dass
man darin allenfalls mit Jedem auskommen wer oder was
dieser Jeder, oder dieses Jedes sei, womit man auskommen,
vcrmuthlich soll es heissen abkommen, oder sich abfinden könne,
ist nicht deutlicher angegeben und Jedes vermeiden könne.
Man mache da seinenguten Grundriss, füge diesem gemilss
das Sparr-werk flüchtig ineinander und mauere nun vom Ma-
teriale ein, was eben passe, das andere lasse man eben lie-
gen, entweder stillschweigend, oder es für schlecht erklärend.