Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Ueber 
Styl 
und 
Manier. 
und vermischt gebraucht, indcss unter uns nicht nur die Ver- 
fasser von Kunstlchren und Knnstwissenschaften dieselben ihres 
Orts behandelt, sondern auch Kunstkcnner und Kritiker sie 
besonders erörtert haben. Ich erinnere dicssfalls nur an Schorn 
und Rumohr im tübing. Kunslölatt Jahrg. 1820. N0. 54- 
1825. N0. 75. i; vgl. Runiohr's Ilul. Forschungen Tlt. l- 
S. 83. ff. A. W. SchlegeFs Krit. Schriften (Kerl. 1828.) 
Tlt. 2. S. 310. ff. Auch Goethe in den Ilferleen Bcl. 36. 
S. 271. ff. Bcl. 38. S. 180. ff. Carus Neun Briefe 225er Lami- 
schaftmalerei (Dreszl. 1831.) S. 166. O. Müller Archäolo- 
gie der Kunst S. 14., wie unser Freund und Mitherausgeber 
in vorstehendem Rilckölick haben, sie kurz erörtert, Es wird 
also nicht überflüssig seyn, auch hier etwas darüber nachzu- 
bringen.  
 Wir hoffen aber wenigstens gebildeten und denkenden Le- 
sern nicht unverständlich zu seyn, wenn wir Schönheit als 
Urbild, oder Idee aussprechen, d. h. als ewige Gestaltung des 
gottmenschlichen Geistes, welche, in innigster Einheit mit den 
Gebilden der Wahrheit und Gottheit, kraft und unbeschadet 
ihrer selbständigen Gliederung sich ihrer selbst entäussernd 
dem Endlichen sich hingiebt und in Wcchseldurchdringung 
mit ihm darstellt; wenn wir ferner die Kunstals ihr Daseyn, 
Abbild und Bereich betrachten, die Kunstfornzen aber, oder 
Gattungen, als soviele Stufenleitern, oder stufenweise gesetz- 
mässig sich gliederude Handlungen, oder Bildungen des Geistes, 
Wodurch er sich der von ihm beseelten endlichen Welt ab- 
und in sein klares Bewusstseyn zurückringt. Hiemit treffen 
wir denn sogleich auf den immer und überall kehrenden Wi- 
derspruch, der, eben weil ein durchgängiger, ein Urwider- 
sprnch ist: des Ewigen Eingang in das Endliche, der Kampf 
des Geistes mit dem Stolfe; dessen Vermittelung und Lösung 
aber in der Kunst die Ruhe und stille Grösse im Kunstwerke 
ist. DeriSchöpfergeist nämlich des Künstlers "rührt einerseits 
an die ldee des Schönen, andererseits an ihre Darstellung im 
Endlichen. Er sowol als sein Werk, sind Bothschafter, Mitt- 
ü) Irre ich nicht, so war es Tauler, welcher die Idee sehr 
(iefinnig "gättl-icbes Geliclus (d. i. Erzeugnisses) göttliches Bekennt- 
nis" nannte.
	        
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