Erster
Zeitraum.
Die
Alten.
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dienen. Dahin gehört ein Bild in mehrern Abtheilungen, das
aus Faeuza in das Haus Ercolani kam, und von Crespi in
den Anmerkungen zu Baruffaldi gelobt wird, als mit einer
Lust und Liebe, einer Vollendung, einem Auftrag, einer Höhe
der Farbe gemalt, die man ganz raff aelisch nennen könne.
Vorzüglich waren seine Männerköpfe, wie die der Apostel in
S- Petronio, und sein heil. Girolamo daselbst beweisen, wel-
cher sein schönstes Bild ist. Weniger als in Bologna arbeitete
er daheim, wo er jedoch einige Schüler bildete, unter diesen
den berühmten Dosso und Ercole von Ferrara. Mehr hielt
er sich in Mantua auf, wo er am Hofe sehr geachtet war, wiewol
Mantegna sein Vorgänger, und Ginlio Romano sein
Nachfolger war. Man sehe, was ich dort darüber gesagt habe!
Mit weniger Bedenken kann man unter Francia's Schü-
1er Girolanio Marehesi da Cotignola zählen. Vasari
lobt seine Bildnisse sehr, nicht aber seine eigenen Eriindungen.
Er war nicht in allen glücklich; besonders wird eine in Ri-
mini sehr getadelt. Dennoch giebt es mehrere Bilder von
ihm in Bologna und anderwärts, alle in der gewöhnlichen Art
der Maler des fünfzehnten Jahrhunderts, wodurch dieser Fleck
getilgt wird. Eins mit sehr schöner Fernsicht haben die Ser-
viten in Pesaro, wo am Thron U. L. F. die March. Giuevra
Sforza mit ihrem Sohne Costanzo ll. kniet; und dies ist nicht
die einzige Arbeit, die er im Dienste fürstlicher Familien ge-
fertigt hat. Die Zeichnung ist etwas trocken, aber die Farbe
lieblich, die Köpfe majestätisch, die Gewänder wohlverstanden;
kurz, wenn auch nichts weiter von ihm vorhanden wäre, so
würde er doch sich damit den ersten Platz unter den besten
Malern des alten Styls verdient haben. Wenn er in Rom und
Neapel keinen Beifall fand, wie Vasari andeutet, so lag es
bloss darin, dass er zu spät dahin kam, nämlich unter Paul
I", Wo sein Styl als bereits aus der Mode gekommener kein
Glück machen konnte. Er starb während dieser Regierung,
nämlich zwischen 1534 und 1549. Orlandi, der ihn schon
1518 sterben lässt, wird nicht allein durch obige von Vasüri
und mit geringer Verschiedenheit von Baruffaldi angegebene
Zeit widerlegt, sondern auch durch ein Gemälde Girolamds
bei den Minoriten von S. Marine, welches [520 gemalt ist.
Amico Uspertini wird von Malvasia (S. 58.11) zu