Akadem.
Maler d. 17. Jahn-h. u. erste Stiftung d.
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der Lettere pittoric-lze wird ein Gemälde zu S. Martina Mag-
giore in Bologna erwähnt, wo der heil. Giovacchino und Anna
dargestellt sind und der Maler mit den Anfangsbuchstaben
T A R unterzeichnet hat, vielleicht T aricco, wie man ver-
muthet hat. Aber der Styl dieses Bildes ist sabbatinisch,
das heisst älter, als der, welchen Taricco in den uns be-
kannten Arbeiten kund giebt.
Alessandro Mari aus Turin lebte dort nur wenig und
arbeitete nichts Oeffentliches. Er hatte Schulen und Städte
gewechselt, bald unter Piola, bald unter Liberi, bald un-
ter Pasinelli gearbeitet, und über Ausübung der llialerei nie
die Dichtkunst hintangesetzt. Endlich ward er ein vorzügli-
cher Copist und ersann wunderlich sinnbildliche Darstellungen,
wodurch er sich in Mailand und nachher in Spanien, wo er
starb, einen Namen machte.
Isabella dal Pozzo iindct man unter einem Altar-
bilde zu S. Francesco unterzeichnet, U. L. F. mit dem heil.
Blasius und andern Heiligen. Den Geburtsort der Künstlerin
weiss ich nicht zu nennen; wohl aber, dass, als sie 1666
malte, iniTurin nicht viel Maler etwas Besseres liefern kann-
ten. Etwas später scheint Gio. Antonio Mareni, Bacic.
cio's Schüler, gearbeitet zu haben; und anch von diesem wird
im Wegweiser ein schönes Bild angeführt. Um Anfang des
neuen Jahrhunderts wurden in vielen Kirchen, manchmal neben
einander wetteifernd, Antonio Mari und Tarquino Grassi
gebraucht, ich weiss nicht, ob aus der Familie des Venedi-
gers Niccolö G-rassi, der in S. Carlo arbeitete, Wenigstens
aber Vater eines Gio. Batista. Tarquinino ist in Turin
sehr bekannt und scheint nach Cignani und den Bulognem
jener Zeit gebildet.
Montferrat fehlte es im siebzehnten Jahrhundert nicht an
guten Malern. Einige habe ich in LaninPs, andere in
Moncalvo's Gefolge genannt. Als einzeln stehenden Schü-
ler Salvator Rosafs, wundernswverth in Landschaften, klei-'
ncn Figuren und Thieren, wie Ürlßndi von ihm sagt, nenne
ich Evangelista Martinotti. Ich füge noch hinzu, dass
er auch in grössern Verhältnissen tüchtig war; eine 'l'aufe U.
H. im Dom von Casale, die man für seine Arbeit ausgiebt,
ist ein höchst ileissiges Bild. Dort sind auch zwei Arbeiten