Maler d.
17. Jahrh. u. erste Stiftung d. Akadem.
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um diese Jahre malten, kann man in den Briefen und der
Gallerie des Ritter Marini finden, der einige Zeit dort lebte;
doch muss man ihn mit Vorsicht brauchen. Er war Dichter,
vermehrte seine Sammlung gern, und gab darum für jede
Zeichnung, oder jedes Gemälde ein Sonett, nach welchem
Preise mittelmässige Künstler liisterner waren, als treftliche 2)-
Ja, vom Albano bezeugt Malvasia, „er habe ihn mehr-
mals wie rühmend erzählen hören, wie er dies (nämlich ein
Geschenk mit einer seiner Arbeiten) (lem Ritter Marini abge-
schlagen, der ihn dafür in einem Sonett zu preisen verspro-
chen habe." Bd. II. S. 273.
Von den kurz zuvor genannten Malern wurden, denke ich,
Zur Kunst angeleitet jene Turiner und übrigen Unterthanen, die
ünderwärts Aufsehen machten, wie Bernaschi in Neapel,
Gar oli in Rom, und die, welche von Ausheimischen unter-
richtet worden seyn sollen, in Piemont aber sich auszeichne-
ten. Unter diesen darf keiner eher genannt werden, als Gio.
Antonio Mulinari, oder, wie ihn die meisten nennen
Mollineri, mag man nun sein Verdienst, oder die Zeit er-
wägen. Die Meisten machen ihn zu einem Schüler der Ca-
raeci in Rom, wesshalb er auch von seinen Landsleuten Ca-
raccino genannt wurde. Ich fürchte aber, diese seine Reise
iliesst aus der gewöhnlichen Quelle solcher Irrthümer, nämlich
der wehrhaften, oder vermeinten Stylühnlichkeit. P. della
Vallc stellt ihn uns 1621 in seiner Heimat als Vierziger un-
gefähr dar, noch matt und unsicher in den Umrissen, nach-
her aber mit dem Beistande seiner künstlerischen Freunde fort-
schreitend; vielleicht könnte man hinzusctzen, durch Studium
2) Die ltlittelmässigkeit einiger doch in jenen um 1610 gedruckten
Werken Gepriesenexl ergiebt sich aus dem Schweigen, oder der nicht
sonderlich ehrenvollen Erwähnung bei andern Schriftstellern. So-
Viel ich mich erinnere, habe ich nie von Lucilio Gentiloni aus
Fllaßravg, oder Giulio Donnabella gelesen, die als seltene
Zeichner dort auftreten; noch von Annibale Menimi, einem
Geschiclxtexmlaler, ich weiss nicht woher, noch von zwei Franzosen,
die eben als solche genannt werden, Mr. Brandin, Mr. Flam i-
"et, der anderwärts in Fulminettu verwandelt wird; novluviel
Weniger aber von Raffael Rahbia und Giulio Maina, die den
Dichter ahhildeten; wenn der Zweite nicht vielleicht der liologner
Giulio Morina ist, dessen Name, wie viele andere in dieser
laöuhst fehlerhaft gedruckten Gnllerie entstellt ist. L-