Maler d. 17. Jahn-h. u. erste Stiftung d. Akadem.
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in Italien selbst wenig bekannt ist. Er lebte nicht lange und
arbeitete zumeist für Bürger. Oeffentlich hat man Einiges von
ihm und mehr als ein Bild in S. Francesco, wo man den Hei-
ligen zu Füssexi des gekreuzigten Heilands mit mehrern Engeln
sieht, welche Schmerz und Thränen mit ihm theilen. Das
Bildnis dieses Künstlers, vpn ihm selbst gemalt, befindet sich
ebenfalls in Casale beim lilarch. Messi, und einige Nachrich-
ten von ihm gab der Stiftsherr de" Giovanni heraus, wie ich
aus della Valle's Vorrede zum elften Bande des Vasari
ersehe.
Zweiter
Zeitraum.
Maler
siebzehnten Jahrhunderts
Akademie,
des
erste Stiüung- der
und
Wenden wir uns nun wieder nach Turin und zum siebzehn-
ten Jahrhundert, in dessen Anfange die oben angezogenen Künst-
ler entweder noch lebten, oder seit kurzem gestorben waren,
so linden wir da Federigo Zuccaro, welcher auf seiner
Reise zu den Fürsten ltaliens,- wie Baglione sich darüber
ausdrückt, Turin zu sehen nicht unterliess. Er lieferte da-
selbst einige Biider für mehrere Kirchen, und iing auch eine
Gallerie für den Herzog zu malen an, die er aber, ich weiss
nicht warum, nicht vollendete. Baglione sagt nicht, 0b diese
Gallerie für die Kunst bestimmt gewesen; aber es ist wahr-
scheinlich: denn damals hatte das Herrscherhaus eine bedeu-
tende Sammlung von Marmorwerken I), Zeichnungen und Car-
tons, die nvachmals vermehrt noch in dem königl. Archiv auf?
bewahrt wird; besass auch eine auserlesene Bildersamnmlung,
die ebenfalls vermehrt jetzt noch immer die Zierde der Hof-
stadt und der fürstlichen Landsitze ist. Darin belindenfisich
Werke von Bellini, Holbein, den Bassani; die beiden
grossen Geschichtsbilder von Paolo, die Herzog Karl bei ihm
bestellte undlRidolfi anführte, mehrere Bilder der Caracci
und ihrer besten Schüler, darunter Albano's staunenswerthe
L
Galleria
Maria-i
288.