Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Oberit. 
VI. Buch. 
Die Malerei in Piemont u. d. Umgeb. 
Neben Alessandro Ardente und Giorgio Soleri 
findet man einen Jacopo Rosignoli genannt, einen Liver- 
ner, "der damals Hofmalfer war. Sein Charakter ist in der zu 
S. Thomas in Turin ihm gesetzten Grabschrift ausgedrückt, 
wo er als trelllich quiöuscungue naturae amoenitntibus expri- 
znemlis ad omnigenam incrustationum vetustatem gepriesen wird, 
womit man Grottesken meinte, in welchen er Perin del 
Vage gut nachahmte. Einen andern Hofmaler ungefähr in 
derselben Zeit erwähnen die Staatshaushaltbiieher, Isidoro 
Caracca, welcher dem Ardente an die Seite gesetzt wor- 
den zu seyn scheint; denn von 1595 an wird er genannt; 
vielleicht findet ein Anderermit der Zeit seine Vaterstadt, 
Schule und Arbeiten auf. lilindestens scheint er und wer 
Sonst noch diese Stelle bekleidete, nicht unter die gemeinen 
Maler zu rechnen, noch dürfte etwanige Kunde von ihm zu 
zu verachten seyn. 
Zu diesen können noch einige aus ungewissen: Schule ge- 
setzt werden, wie Scipione Crispi von Tortona, welchem 
in Vogheru die in S. Lorenzo befindliche Heimsuchung viel 
Ehre macht; in Tortona selbst ist ein Altarbild von ihm, die 
heiligen Franciseus und Dominicus um U. L. F., mit seinem 
Namen und dem Jahre 1592. Crlspfs Zeitgenoss War Ce- 
gare Arbasia von Saluzzo, welchen Palomino, jedoch 
irrig, für Vinei's Schüler hielt, wie ich Bd. II. S. 411. ge- 
sagt habe 5). Er lebte einige Zeit in Rom und lehrte in der 
Lukasnkademie, von P. Chiesa im Leben Ancinafs als ei- 
ner der Ersten seiner Zeit gelobt. Er war auch in Spanien, 
6) Eine Wahrheit bahnt der andern den Weg. Bei Conca Bd. III. 
S. 164. las ich, dass Arbasiivs Styl einen Beisehmack von Fe- 
derigo Zuccaro habe; welches ich für ein Urtheil von Ponz 
halte, Concrs l-lauplgewährsmanu, War um dieselbe Zeit Fe- 
flerigo Haupt und Arbasia Meister in der Akademie zu Rom, so 
konnte wol von des Erstem Style etwas am Zweiten bangen bleiben, 
lndess erwäge man, dass, da Vinci's Styl ausgearbeitet, fleissig, 
kräflig, dem leichten und volksmässigen des Federigo gerndezll 
entgegengesetzt ist, man dem Palpmino doch nicht jenes Ansehen 
und jene Verehrung einräumen konnte, welche (Donna's Lobsprüche 
ihm gewinnen möchten. Was würde man von einem Kunstrichtu- 
sagen, der uns eine Ode, worin der Styl des Prudentius be- 
merkbar wäre, für eine zu Horazens Zeiten verfasste verkaufen 
wollte? L. 
	        
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