Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

IV. Z. Auf den einheim. Stylfolgt der röm. n. parmaische. 
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bildet. Und hier müssen nun die Leser gewarnt werden, sie 
ja nicht geradchin nach dem zu schätzen, was von einigen 
derselben in Rom übrig ist, wie doch manchmal geschehen ist. 
Maler müssen nach Leistungen reiferer Jahre heurtheilt werden; 
dergleichen YVerke sind in der Malerei, was im Schriften- 
thum zweite Auflagen, wonach Schriftsteller zu beurtheilen 
sind. 
Ich habe früher von Gio. Batista Gaulli gesprochen. 
Dieser konnte, nachdem er sich lange unter Luciano Bor- 
Zone geübt, den Anblick einer durch die Pest entvölkcrten 
und in Trauer versunkenen Stadt nicht ertragen, ging also 
nach Rom und trat dort mittels Uebung nach den besten Mu- 
stern und unter B_ennico's Leitung als Schöpfer einer neuen 
grossen, kräftigen, feurigen Manier auf, die gleiehwol in Kindern 
höchst anmuthig und im Ganzensehr heiter war, in die Bahn. 
Er gab der römischen Schule einige Zöglinge, zwei der Vaterlän- 
dischen: Gio. Maria delle Piane, vom Gewerbe seines Gross- 
Vaters il Molinaretto genannt, und Gio. Enrico Vay- 
mer. Sie wurden gute Componisten und einige Kirchen in 
Genua haben Bilder von ihnen, besonders vom Ersten, von 
welchem auch zu Sestri di Ponente eine sehr gepriesene Ent- 
hauptung Johannis ist. Ihr Ruf und Vermögen aber rührte 
vom Bildnismalen her. Die Kunde, welche hierin der Meister 
vor allen Lebenden voraus hatte, erwarb ihnen nebst dem 
Wissen auch Zutrauen; daher hatten sie in Genua, welches 
voll von ihren Bildern ist, und für das Ausland Bestellungen 
in Menge. Vaymer wurde dreimal nach Turin berufen, die 
Fürsten und die königliche Familie zu malen; man machte ihm 
ansehnliche Anträge, dort zu bleiben, die er aber stets ab- 
lehnte. Molinaretto wurde, nachdem er mehreremale in 
Parma und Piacenza gewesen, am Hofe viel Bildnisse und für 
Einige Kirchen gemalt hatte, vom König Karl von Bourbon 
nach Neapel berufen und starb dort als königlicher Bildnis- 
maler in hohem Alter. 
Auch Pietro von Cortona zog für Ligurien manchen 
würdigen Schüler. Einen zweifelhaften Ruf hat Francesco 
Bruno da Porto Maurizio, der in seiner Heimat Altarbil- 
der nach Pietr0's Weise, ja ein Nachbild eines seiner Ge- 
mälde hinterliess; er ist ein ungleicher Maler, wenn man nicht 
m. es. T
	        
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