Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

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Oberitalien. 
Fünftes Buch. 
Die genueser Schule. 
viel in Italien, der auswärtigen noch gar nicht zu gedenken; 
denn er war auch in Rom und Venedig, um sich dort zu üben, 
länger aber noch in Mantua, wo er in Hofdiensten starb. Dort 
erhielt er wegen seines gehörigen und lieblichen Colorits den 
Zunamen Grcchetto, und von Manchen wurde er auch wegen 
seines geschmackvollen Kupferstechens der zweite Rembrandt 
genannt. In jener Stadt sind noch Nachahmungen seines Styls 
von seinem Sohne Francesco, und Salentore, Gio. Be- 
nedetto's Bruder; sie kommen ihm oft nahe. Francesco 
zog sich nachher wieder nach Genua, wo er sich in Thierstiik- 
ken übte, die mittelmässige Kenner zuweilen dem Gio. Be- 
nedetto zuschreiben. Francesco ausgenommen, eiferte kein 
Genueser ihm in dergleichen Darstellungen nach; denn Gio. 
Lorenzo Bertolotti, der ihn kurze Zeit hörte, legte sich 
auf Altarbildcr, und zeichnete sich in der Heimsuchung, die 
_er für die Kirche diees Namens malte, besonders aus. An- 
tonmaria Vasallo malte Landschaften, Blumen, Früchte, 
Thiere löblich. Sein grösstes Verdienst istydas Colorit, das er 
fvon Rubens' Schüler M alö lernte. Auch in Figuren war 
er tüchtig; aber sein kurze Leben liess ihn nicht zu hohem 
Ruhme gelangen. 
Vierter 
Zeitraum. 
Auf den 
und 
einheimischen Styl folgt der römische 
maische. Errichtung einer Akademie. 
Pälr- 
Nach dem Jahre 1657, als viele Meister an der Pest und an- 
dern Unliillen gestorben, nicht wenig andere älter geworden, 
einige auch in Manierirtheit verfallen waren, gerieth die gg- 
nueser Schule so in Verfall, dass die meisten jungen Leute, 
um malen zu lernen, sich anderwärts begaben und gemeinig- 
lich Rom besuchten. S0 hat vom Anfange dieses Jahrhunderts 
bis in unsere Zeit in diesen Malern der römische Geschmack 
vqrgewallißt, sich jedoch nach den Schulen, von welchen er abge- 
leitet war, und nach den Schülern, die ihn übten, gestaltet. 
Wenige haben ihn ungemischt erhalten; einige haben aus dem 
römischen und genueser eine dritte beifallswürdige Manier ge-
	        
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