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Baldige
Erhebung
der
Malerei.
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stato angedeutet; aber in demselben Geschmack. und in ähnli-
chen Gegenständen arbeitete G-iovanni al Gesu, und zu S.
Uomcnico in Genua, zu S. Antonio Abate in Mailand, wo er
starb; zu geschwcigen der vielen Fabeln und Ereignisse, wo-
mit er in seiner Vaterstadt mehrere Paläste schmückte. bVas
der andere Bruder in vielen lliiusern, in den genannten Kir-
chen, zu S. Siro und anderiviirts gemalt, ist nicht so leicht
aufzuzühlen. Die geschichtlichen Bilder der Capelle des könig-
lichen Palastes werden unter seine schönsten und neuesten Ar-
beiten gezählt; ferner der lndiencntdecker Columbus, die auf
Scio gcmarterte Justiuiane, die nach Genua gebrachte Asche
des Vorlüufers, andere ligurische und vaterstüdtische Begeben-
heiten. Auch die Alter- und Oelbilder von ihm in vielen Kir-
chen isind nicht leicht anzugeben. lch begnüge mich die drei
Bilder aus S. Clemens von Ancira al XGuastato zu erwähnen,
die so überein gearbeitet, so anschaulich "sind und etwas so
Schreckliches haben, dass sie einen die Blicke von dem un-
menschlichen Schauspiel abzuwenden und zu zerstreuen zwingen.
Vielleicht wird nicht Jeder glauben, was ich von Gio. Bati-
sta gesagt habe; denn unmöglich scheint ein Maler so wenig
bekannt seyn zu können, der so schwer vereinbare Eigenschaf-
ten in sich vereint, eine- wunderbare Meisterschaft in Wand-
und Oelmalerei, Colerit und Zeichnung, Schnelligkeit und
Richtigkeit, unermessliche Menge von Arbeiten und Fleiss, wie
wenig Wandmalcr. bVcr aber unbefangen an Ort und Stelle
die angegebenen Werke sieht, wird hoffentlich nicht viel an-
ders urtheilen. Er ward 85 Jahr alt und verlor weder die
Geisteskraft, grosse Gebilde zu erfinden und mannichfaltig dar-
zustellen, noch die Freiheit der Hand, sie mit fast unver-
gleichlicher sicherer Obmacht über den Pinsel zu behandeln.
Von seinen Söhnen Andrea und Niccolö wird in einem
andern Zeitraume die Rede seyn; hier will ich nur bemerken,
dass Pascoli und Orlandi wenig genau über diese Familie
geschrieben haben.
Der andere von S o rri unterrichtete grosse Colorist war
B ern ard u Strozzi, bekannter unter dem Namen C ap p u c-
_cin o g e n o ve s e, weil er diesem Orden angehörte. Er hCiSSC
auch il Pr e te g c n o v c sc , weil er , schon als lfriestcr aus
dem Kloster getreten , um seine alte Mutter und eine manu-