Volltext: Geschichte der Malerei in Italien vom Wiederaufleben der Kunst bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts (Dritter Band)

III. 
Baldige 
der 
Erhebung 
Malerei. 
275 
für ein Urbild von Andrea del Sarto gehalten. Sein heil. 
Eligio in dem Bereich der Goldschmiede wurde von Mengs 
dem Lodovico Caracci zugeschrieben. Aber er trachtcte 
nach etwas ganz Anderem, als leidiger Nachahmerei und sagte, 
er sehe in seiueurGcistc ein Schönes, das er zu erreichen nicht 
verzweifle, wenn er leben bleibe." Aber er blieb es leider nicht, 
wie ich sagte, und somit ist' erwselten in Sammlungen. 
Dagegen füllte Stadt und Gebiet mit seinen Bildern einer 
seiner lirüdergDomenico Piola, von Pellegro und Cap- 
pellini unterrichtet, Mitarbeiter Valerio CastellPs und 
Anhänger seiner Manier auf einige Zeit, dann der des Ca- 
stiglione und endlich Schöpfer eines Styls, der an den cor- 
tonischcn grünzt. "Dieser Styl. hat nicht Abstichs genug, die 
Formen sindverschieden, meistens ideal und nicht ohne Schön- 
heit, das Helldunkehist gewöhnlich minder ileissig, die Zeich- 
nung neigt sich zum Runden; doch hat er viel von Pietro 
in Farbenvertheilung, Leichtigkeit und Fertigkeit. Eine be- 
sondere Gabe hatte er, Kinder darzustellen, und bildete sie nach 
Fia m mingo aus. Er brachte sie desshalb auch überall zur Auf- 
hciterung seiner Bilder an, und in einigen Palästen hat er 
sehr artige Verzierungen daraus gebildet. Von dieser sanftem 
und leichtem Behandlung, wovon allenthalben in Genua Proben 
vorhanden sind, konnte er sich aber auch entfernen, wenn er 
wollte; wie in jenem Wunder des heil. Petrus an der Porta 
Spcciosa zu Carignano, wo das Bauwerk, das Nackte, die 
Bewegungen sehr ileissig und durchdacht, die Wirkung mit 
Guercino ihm gegenüber wctteifert. Auch in der Ruhe der 
heil. Familie in Gesu geht er von seinem gewöhnlichen Styl 
ab. Von den drei Söhnen Domenico's, die cr auch unterrich- 
tete, wird Paolo i-n einem andern Zeitraume unter den besten 
Pinseln erwähnt werden Antonio folgte in seiner Jugend 
dem Style des Vaters löblich, nachher änderte er sein Gcwerh; 
Gio. Batista copirte, oder führte fremde Zeichnungen aus, 
Sonst nichts. Er erzeugte einen Domenico, der, als er eben 
dem Rubine seines Geschlechts nacheiferte, starb, und mit ihm 
ging ein Geschlecht zu Grabe, das beinah zwei Jahrhunderte 
mit Ehren die Kunst getrieben hatte. 
Giulio Benso, PaggVs Zögling, leistete mehr, als 
ändere seiner Schule, in Bauwerken und Fernungen. Genua 
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