III.
Baldige
Erhebung
der
Malerei.
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kamen Salimbeni, Sorri und mit ihnen Agostino Tassi
hin. Die zwei Letzten hielten sich sehr lange auf, arbeiteten
und lehrten; ausser ihnen noch Ghissoni," ebenfalls ein Sie-
ner von einigem Verdienst Albertirs Schüler in Rom und
Wandiualer in einem aufgeweckten und fröhlichen Style. Kurze
Zeit verweilte dort Simon Vouet, doch nxalte er einige
Altarbilder, vorniimlich die Kreuzigung in S. Ambrogio, die, _
nach ScpranPs Ausspruch, so grossen Künstlers würdig war.
Den meisten Vortheil zog aber Genua damals von Rubens;
und Vandyek, derer Erster sehr schöne Altarbilder, reiche
(ieschichtbilder in Bürgerhiiusern hinterliess, der Zweite eine
Ivlenge lebendiger und sprechender Bildnisse daselbst malte.
Gio. Rosa, der Flamänder, den ich schon in Rom erwähntef
wo er sich bildete, liess sich dort nieder; ein grosscr Nachah-
mer der Natur in allem Anlnuthigen, besonders in Thieren!
Er starb in Genua und liess seinen Landsmann und Schüler
Giacomo Legi dort, von welchem auch schützbare "l'hier-,
Blumen- und Fruchtstücke übrig sind, jedoch nicht viele, weil
cr sehr jung starb. Lange verweilten dort auch der deutsche
Gottfried Waals und der Römer Gio. Batista Primi,
Beide Tassiis Schüler und verdiente Landschafter; ferner
Cornelius Wael und Vincenz llialö, Flamänaler, ge-
schickt in Schlachten, Landschaften, artigen Bildern, der Zweite
auch in Altargeniiilden. Kürzere Zeit mussten einige andere
Flamiinder dort weilen, von welchen ich in einigen Palästen
sehr grosse auf Leinwand an Ort und Stelle, wie es scheint,
gemalte Bilder gesehen habe, Auch diese rechne ich unter die
neuen Förderer einer Schule, die mehr durch Schauen, als Hören
gedieh.
Und so begann die in wenig Jahren mit neuen lliustcrn
bereicherte genueser Jugend eine fast neue Laufbahn, und wen--
dcte sich einem kräftigem, dreistern Style zu, als dem bisheri-l
gen. Gar Viele auch, welche daheim ihre Lehrjahre begonnen
hatten, beschlossen sie in Panne, Florenz, Rom und versorgten
ihre Vaterstadt mit verschiedenen amlcrn ausländischen Erzeug-
nissen. So hatte Genua im siehzehnten Jahrhundert in der
Malerei zwar kein so gleichmässigesl gewähltes und ideales Ge-
Pfäg, wie früher, wol aber eine Menge tüchtiger Künstler, be-
sonders vortreffliche Bildnismaler und Coleristen, so dass es