Zweiter
Zeitraum.
Perino
und
seine
Jünger.
267
hört Bei dem allem war damals PaggVs Verzug nicht
die Kräftigkeit, sondern ein gewisser Adel der Gesichter, der
immer seinen Hauptzug ausmacht, und eine gleiche Zartheit
und Anmuth, wegen welcher ich ihn von Einigen mit Ba-l
r o c e i 0 und selbst C 0 r c g g i o habe vergleichen hören.
Kräftiger ward er, meines Bedünkens, mit der Zeit; dies
beweiset die taunenswürdige Verklärung in S. lliarco, die von
einem andern Künstler zu seyn scheint. ln ähnlichem Geschmack
malte er für die Karthanse zu Pavia drei Darstellungen aus
Christi Leidensgcsehiclate, welche mir zu seinen besten Arbei-
ten zu gehören scheinen. Endlich um 1600 ward er seiner
Kunst wegen, um deren willen man ihn auch an den Pariser
und madrider Hof geladen hatte, wieder von seiner Republik
hcimberufen. Aus Liebe zum Vaterlande schlug er jene
Ehre aus. Nun schmückte er es in Kirchen und Gallerien
mit schönen Arbeiten. Nicht alle sind gleich gut; auch. er
erfuhr die Naehtlxeilc schlechter Gründungen, häuslicher Sor-
gen und schwachen Alters. Nach Einigen sind seine Meister-
werke zwei Altarbilder in S. Bartolonxmeo und der unschul-
digen Kinder lliord bei Se. H. dem Giulseppc Doria, wo er
1606 mit Yandyck und Rubens wetteiferte. Auch treff-
liche Maler bildete er für seine Vaterstadt, die wir für den
folgenden Zeitraum aufheben. Dort werden wir nochmals von
ihm spreehen müssen, da er auf einem Wendepuncte als Schüler
und Meister zugleich steht.
12) Katharina bekehrt zwei Mörder, die zum Riehfplatz geführt
werden. Beschreibung und Beurtheilung dieser YVandmalex-ei s. in
jYniizic ismriphe dellß ahiese ßnrentine divisc ne' suoi quarticri. Opera
di GiuS. Ificlea, Toznulll. p. 92. Q.